Fußball

Ingolstadt-Versager Röcher ist die große Hoffnung bei Sturm

Sturm Graz hat seit Donnerstag Abend eine personifizierte Hoffnung, an die große Saison 2017/18 mit Platz zwei und Cupsieg anschließen zu können: Thorsten Röcher, damals mit acht Toren und 17 Assists in 27 Spielen eine der großen Stützen, kehrte nach einem einjährigen Intermezzo bei Ingolstadt wieder zurück. Sportchef Günter Kreissl handelte mit Michael Henke, dem neuen Sportchef des Zweitligaabsteigers, der Assistent von Ralph Hasenhüttl in dessen Zeit als Ingolstadt-Trainer war, ebenso von Otmar Hitzfeld in dessen Erfolgszeiten bei Borussia Dortmund und Bayern München, vorerst einen einjährigen Leihvertrag aus. Sturm hat aber eine Kaufoption, sollte Röcher wieder  so auftrumpfen, wie es die Schwarz-Weißen von dem 28jährigen Linksaußen gewohnt waren. Röchers Berater Thomas Böhm half bei dem Deal mit. Die Rückkehr des Niederösterreichers wirft aber schon auch die Frage auf: Für die zweite deutsche Liga nicht gut genug, in Österreichs höchster Spielklasse hingegen ein Hoffnungsträger, wie verträgt sich das?

Mag sein, dass Röcher unter den turbulenten Saison bei Ingolstadt litt. Mit dem Ziel Aufstieg in die Meisterschaft gegangen, am Ende aber in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden abgestiegen. Mit insgesamt fünf Trainern und zwei Sportchefs. Röcher, für den Sturm vor einem Jahr 1,25 Millionen Euro Ablöse kassierte, kam nur auf 17 Einsätze, also die Hälfte der Spiele, dabei zu zwei Toren und einem Assist. Das körperbetonte Spiel war offenbar nicht seine  Sache. Jetzt soll er bei Sturm die Aufbruchstimmung unter dem neuen Trainer Nestor el Maestro sozusagen verstärken. Wenn der Plan von Kreissl, der 2017 Röcher von Mattersburg ablösefrei bekommen hatte, aufgeht, spricht das nicht unbedingt für das sportliche Niveau der Zwölferliga. Röcher hielt übrigens während seiner Zeit in Ingolstadt immer den Kontakt nach Graz aufrecht, glaubt zu wissen, was die Voraussetzung ist, damit Sturm wieder in die Erfolgsspur findet: „Wir müssen wieder eine Einheit werden.“

Auch ein andere Österreicher, der mit Ingolstadt abstieg, will sich verändern: Ex-Rapidler Konstantin Kerschbaumer. Der 27jährige Mittelfeldspieler will allerdings nichts zurück nach Österreich, sondern in Deutschland bleiben, wo er trotz Abstieg durch seine starke Zeit bei Arminia Bielefeld ein gutes Image hat. Ingolstadt fordert für ihn allerdings 1,5 Millionen Euro Ablöse. Den vor einem Jahr von Rapid gekauften Brasilianer Lucas Galvao verlieh Ingolstadt an Al Nasl in die Arabischen Emirate.

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