Letten Mittwoch bejubelte sich die ICE Hockey League selbst. Bezeichnete sich als Erfolgsgeschichte mit wachsender Bedeutung und Attraktivität. Aufgrund einer Untersuchung des Marktforschung-Unternehmens Focus über den Stellenwert des Sports im vergangenen Jahr. Demnach zählt Eishockey zu den sechs relevantesten Sportarten, ist die ICE Hockey League weiterhin die zweitstärkste Teamsportart in Österreich. Die mit einer Steigerung von 31 Prozent dem Bruttowerbewert insgesamt den größten Zuwachs verzeichnete. Da gewann Eishockey gegenüber dem Fußball, dem Cupbewerb (25 Prozent Steigerung) und der Bundesliga (24%). Wenn alles so gut ist, warum stieg dann der TV-Partner der ICE Hockey League aus, zog Puls 4 nicht die Option auf eine Verlängerung? Ob das mit den Zuschauerquoten zusammenhängt? Eine von der Liga beauftragte Agentur sucht einen neuen TV-Partner. Und das wird nicht leicht. Ein Comeback von ServusTV scheint nicht realistisch.
Der Grunddurchgang ist seit Freitag Vergangenheit. Den der KAC mit seinem besten Punkteschnitt seit 23 Jahren (2,17) vor Fehervar, Titelverteidiger Salzburg, Bozen, den Linzer Black Wings und Villach gewann. Die ersten vier haben Heimrecht im Viertelfinale der Play-offs, von den österreichischen Klubs kommen nur der KAC und Salzburg in diesen Genuss. Bozen sandte Freitag mit dem 3:0 gegen den ersatzgeschwächten KAC schon eine erste Kampfansage für die Play off nach Klagenfurt. Vielleicht kann der KAC schon in der entscheidenden Phase Teamverteidiger Thimo Nickl aufbieten. Die europäischen Transferrechte für den 22 jährigen wurden bereits aktiviert, möglicherweise kann er bei den Wheeling Nailers in der East Coast Hockey League demnächst aussteigen. Zwei Stützen des KAC werden nächste Saison nicht mehr dabei sein: Nach Lukas Haudum entschied auch Manuel Ganahl künftig für die Grazer 99 ers, den Letzten dieser Saison zu spielen. Vom Ersten zum Letzten, da muss Geld eine maßgebliche Rolle spielen.
Um die zwei letzten Viertelfinaltickets geht es ab Sonntag in den Pre-Play-offs in einer „best of 3“-Serie zwischen den Innsbrucker Haien und den Vorarlberger Pioneers, die in ihrem zweiten Jahr laut ihrem Manager Christian Gross schon viel erreichten, sowie Pustertal und Olimpija Laibach. Innsbruck bekam den sieben Platz sozusagen am grünen Tisch, da Asiago Freitag wegen des Schneechaos in Tirol und Italien nicht rechtzeitig zum Spiel kam. Das kann man als höhere Gewalt bezeichnen. Trotzdem wertete die Rechtskommission der Liga die Partie kurzerhand mit 5:0 für die Tiroler, damit der Terminplan nicht durcheinander kam. Asiago hatte ohnehin keine Chance mehr für die Pre Play offs. In denen einiges für Innsbrucks Aufstieg ins Viertelfinale spricht: Weil die Haie daheim gegen die Pioneers noch kein Match verloren und Heimvorteil haben.
In Wien spielt in dieser Saison nur Österreichs Nationalteam am 5. Mai bei seinem letzten WM-Test gegen Kanada, sechs Tage vor dem ersten Spiel bei der WM in Prag gegen Dänemark. Die Vienna Capitals beendeten ihre schlechteste Saison seit 19 Jahren mit einer 3:4-Heimniederlage gegen Villach. Vor mehr als 6000 Fans. Eine Woche zuvor war die Halle gegen den KAC sogar restlos ausverkauft. 7000 Zuschauer bedeuteten den Rekordbesuch dieser Saison. Wie es mit den Capitals weiter geht? Da Hans Schmid nach seinem Rückzug als Präsident Sponsor bleibt, wird es den Verein auch dank Unterstützung der Stadt Wien weiter geben. Aber keine wirklich gute Idee wäre es, wenn diejenigen, die den Kader in dieser Saison zusammenstellten, dies auch beim Neuanfang in der nächsten tun sollten. Gemeint sind General Manager Franz Kalla und Christian Dolezal, der bereits in Personalentscheidungen involviert war, bevor er nach zehn Spielen als Nachfolger von Marc Habscheid Trainer wurde.
Foto: ICE League.