Eishockey

Nach 210 Tagen Pause Stunde ein heißer Tanz für die neuen Vienna Capitals

Mit der von Puls 24 live übertragenen Neuauflage des Finales der letzten Saison zwischen dem KAC und dem EC Salzburg, das nach sieben Partien mit dem Meistertitel für die Salzburger endete, beginnt Freitag die 125. Saison d er ICE-League. Und mit einem Duell von zwei Klubs, die letzte Saison auf den Plätzen elf und 13 nicht einmal in die Pre-Play-offs kamen. Danach kam es bei den Vienna Capitals und den Grazer 99ers  zum Neustart mit neuen Präsidenten, sprich Martin Reiss in Wien und Herbert Jerich in Graz. In Wien spricht man nur von dem Play-off als Ziel, Jerich verlangt hingegen von Sportchef Philipp Pinter und dem neuen Trainer Harry Lange schon das Semifinale. Kein Wunder bei insgesamt 17 neuen Spielern. Darunter vom KAC, der insgesamt sechs wichtige Spieler verlor, Lukas Haudum und Manuel Ganahl, vom Startgegner Vienna Capitals Nico Brunner, Lukas Kainz, Rok Ticar und Teamverteidiger Kilian Zündel, der letzte Saison als Leihgabe des Schweizer-Klubs Ambri Piotta für kurze Zeit in Wien spielte. Graz konnte sich auch den ehemaligen NHL-Crack Korbinian Holzer leisten. Der 36 jährige Verteidiger absolvierte in der besten Liga der Welt 206 Spiele für Toronto, Anaheim und Nashville.

Sowohl für die Capitals als auch für die Grazer ist es Freitag in der Kagraner Steffl-Arena das erste Pflichtspiel seit 210 Tagen. Sollten sich dabei die Capitals so präsentieren wie der neue VIP-Raum, die Zapfmeisterei, dann ist dem neuen Sportchef Christian Dolezal und Trainer Gerry Fleming (Bild) einiges gelungen.  Dolezal war bei den Capitals Spieler, letzte Saison ein mehr oder weniger gefrusteter Assistant-Coach, ehe er einen neuen Job bekam. Vorrang hatte für ihn zunächst die Bestellung des Trainers, dann die Suche nach dem Tormann. Die Wahl fiel auf Fleming, der zuvor in der East Coast Hockey League Cheftrainer war, auch beim Farmteam der Montreal Canadiens (Bakeerfield), in Deutschland (Löwen Frankfurt) und in der Schweiz. Das Kapitel Kloten war kein erfolgreiches. Nach nur  23 Runden, in denen Fleming auch Österreichs Teamverteidiger David Reinbacher trainierte, war Kloten Vorletzter, musste Fleming gehen. Das irritierte Dolezal nicht.

Als Aktiver galt Fleming als „goon“, als Mann für das Grobe, bekannt für Härteeinlagen. Passend dazu kündigte er für Freitag ein „Physical play“an. Den Fans würde es gefallen, wenn die Capitals körperbetont agieren. Mit den Fortschritten in der Pre-Saison zeigte sich Fleming zufrieden: Vier von sechs Partie gewonnne, elf verschiedene Spieler erzielten 18 Tore, die meisten der neue Kanadier Jason Willms (drei). Der 1,98 Meter große US-Goalie Tayler Parks bekam in den drei Spielen, in denen er zum Einsatz kam, nur drei Tore. Er gilt ebenso als  großer Hoffnungsträger wie der nach einer Saison in Finnland zurückgekehrte kanadische Stürmer Jeremy Gregoire. Von den Legionären der letzten Saison blieben nur Verteidiger Seamus Donohue und Stürmer Zane Franklin.

„Wir sind wie eine große Familie, die auf einem richtig guten Weg ist“, heißt die Bestandsaufnahme von Dolezal. Bis auf Stürmer Matthias Böhm gibt es keinen Ausfall. Dolezal beobachtete am letzten Wochenende die ersten zwei Gegner, die 99 ers und Villach mit seinem neuen Trainer Try Tuomie. Graz gewann in Villach souverän 7:2, führte nach zwei Dritteln 6:0. Dolezal brachte das klare Ergebnis auch mit dem Fehlen von Villachs 40 jährigem Tormannoldie Jean Philippe Lamoureux in Zusammenhang: „Es wird ein heißer Tanz!“  Meister Salzburg, Bozen, Graz und der KAC gelten als sichere Tipps auf einen Platz unter den ersten sechs und damit im Viertelfinale nach den 48 Partien des Grunddurchgangs. Alles andere muss sich zeigen, auch bei den Capitals.  Der Verband arbeitet im Hintergrund nach dem Ausstieg des KAC und der Linzer Black Wings aus der Alps League, den die Capitals bereits vor zwei Jahren vollzogen, an einem neuen österreichischen Ligenformat unter der ICE League, das 2025/26 beginnen soll.

Foto: Patrick Kramer/Keystone.

2

Meist gelesen

Nach oben