Fußball

Joker Bonving stach: Sturm Graz zwischen Jubel und Ärger

Zweimal gegen Lazio Rom, den Dritten der Serie A, nicht verloren, ein großer Prestigerefolg für Sturm Graz. Auf das 0:0 in Graz folgte im Stadio Olimpico von Rom ein 2:2 (0:1), das 1500 Sturm-Fans mit der Mannschaft und Trainer Christian Ilzer stürmisch umjubelten. Da sich auch Feyenoord Rotterdam mit Gernot Trauner und Midtjylland 2:2 trennten, haben alle vier Mannschaften fünf Punkte, ist alles möglich. Auf Österreichs Vizemeister warten zwei Endspiele. Zuerst im Liebenau-Stadion gegen Feyenoord, wo Revanche für das 0:6-Debakel im De Kuip angesagt ist, dann in Herning gegen Midtjylland. Niederlagen sind nicht erlaubt.

Bis zur Pause gab es in Rom vier gelbe Karten für Sturm, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Gelb-Rot für Lazios Mittelfeldspieler Manuel Lazzari, der Alexander Prass ins Gesicht griff und gelb für Lazios Kapitön Ciro Immobile, der Ion Gorenc Stankovic niederstieß. Der deutsche Referee Sascha Stegemann schien durch die Hektik in dieser Partie, bei der die Lazio-Stars ständig reklamierten, überfordert. Es kam zur Rudelbildung, am Ende zeigt Stegemann auch Sturms Co-Trainer Uwe Hölzl die rote Karte. Immobile hatte knapp zuvor einen Elfmeter nach Foul von David Affengruber zur verdienten Pausenführung verwandelt. Sturm begann die zweite Hälfte zwar mit einem Rückstand, aber mit einem Mann mehr. Zudem mit der besten Idee von Ilzer in beiden Partien: Er ersetzte den Holländer Emanuel Emegha durch den 19 jährigen Dänen William Böving. Der Nachfolger von Rasmus Höjlund rettete mit seinen ersten Treffern in der Europa League Sturm einen verdienten Punkt, erinnerte an seinen zu Atalanta Bergamo gewechselten Vorgänger. Machte in Italien Werbung für sich. Das könnt noch zu einem weiteren Millionengeschäft von Sturm mit einem Dänen führen.

Bonving erzielte nach einem Pass von Prass mit rechts das 1:1, sieben Minuten vor Schuss mit links das 2:2. Die Vorarbeiter liefeerte mit dem Slowenen Tomi Horvat ebenfalls ein Joker. Ilzer hatte ein gutes Händchen. Dazwischen hätte auch Immobile nach einer Attacke gegen Wüthrich Gelb-Rot sehen müssen, lag Lazios zweite Führung durch Pedro, bei der Sturms Tormann Jörg Siebenhandl, der vor der Pause starke Reaktionen zeigte, nicht gut aussah. Der Treffer des Spaniers fiel ausgerechnet in Sturms beste Phase, war ein Grund zum Ärger. In Überzahl sollte man kein Tor kassieren. Das sah auch Ilzer so, der auch das Verhalten in der Aktion, die zum Elfer führte, kritisierte:  „Das wäre in der Entstehung zu verhindern gewesen, wenn wir besser verteidigen!“ Aber am Ende freute ihn doch der verdiente Punkt: „Es muss dir erst einmal gelingen, in Rom Lazio so herzurichten!“

Bereits über den Aufstieg ins Achtelfinale können zwei Österreicher jubeln: Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch siegten mit Freiburg auswärts gegen Nantes 4:0 (1:0). Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel ist alles gelaufen. Gregoritsch erzielte nach 71 Minuten das vorentscheidende 2:0. Aufstiegshoffnungen darf sich auch Christoph Trimmel mit Bundesliga-Tabellenführer Union Berlin machen. Durch das zweite 1:0 gegen Malmö hintereinander. Der Siegestreffer in der Alten Försterei fiel erst in der 89. Minute aus einem Elfmeter.

Foto: UEFA.

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