Fußball

Joselu dank Neuer Real Madrids neuer Held: Im Finale gegen Dortmund

Zwanzig Minuten sah es danach aus, als sollte das Londoner Wembley-Stadion am 1. Juni nach elf Jahren das zweite deutsche Endspiel in der Champions League, wieder Bayern München gegen Borussia Dortmund erleben. Es wäre das erste mit einem Österreicher-Duell (Konrad Laimer gegen Marcel Sabitzer) gewesen. Von der 68. bis zur 88. Minute führte Bayern 1:0, wäre im Finale gewesen. Doch dann traf Joselu, in der 81. Minute für Rodrygo eingewechselt, zweimal innerhalb von vier Minuten zum 2:1 (0:0). Gesamtscore daher 4:3 für Real Madrid.  Der Ausgleich fiel unter Mithilfe des bis dahin überragenden Bayern-Tormanns Manuel Neuer. Wieder einmal eine unfassbare Real-Aufholjagd. Damit ist das 18. Endspiel von Real Madrid das erste in Wembley, das erste gegen Borussia Dortmund.

Für den 34 jährigen Joselu (Bild) der Höhepunkt seiner Karriere. Er wurde in Stuttgart geboren, spielte auch in der deutschen Bundesliga bei Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Hannover 96, ohne ein Tor gegen Bayern zu erzielen. Im letzten Sommer holte ihn Real Madrid auf Leihbasis von Espanyol Barcelona, was viele nicht verstanden. Jetzt war alles richtig. Und für Bayern ist es die erste Saison nach 12 Jahren ohne Titel. 15 Minuten dauerte die Nachspielzeit, in der 13. gelang Matthijs de Ligt das 2:2, weil Verteidiger Noussair Mazraoui angeblich zuvor im Abseits stand. Auch beim Siegestor von Joselu nach Vorlage des deutschen Teamverteidigers Antonio Rüdiger hatte Linienrichter die Fahne oben. Da korrigierte  VAR Tomasz Kwiatkowski die Entscheidung, beim vermeintlichen zweiten Tor von Bayern war das Spiel vom polnische Referee  Szymon Marciniak schon unterbrochen, weil der Linienrichter Tomasz Listkiewicz  die Fahne hob. Zu früh, wodurch der VAR die Aktion nicht mehr checken konnte, und laut TV-Bildern auch zu Unrecht

Neuer zog nach Schlusspfiff im Frust sofort sein Trikot aus. Ihm war es zu verdanken, dass Real seien Überlegenheit bis zur 88. nicht in Tore umsetzen konnte. Bis dahin traf nur der für den verletzten Serge Gnabry nach 27 Minuten gekommene Linksfuß Alphonso Davies. Bei einem Konter mit rechts. Das schien zu reichen. Bayerns Trainer Thomas Tuchel wollte den Vorsprung über die Zeit retten, brachte nach 76 Minuten mit Min jae Kim statt Stürmer Leroy Sane einen dritten Innenverteidiger, tauschte nach 85 Minuten auch Harry Kane aus. Trotzdem schien alles unter Kontrolle zu sein, bis Neuer einen Aufsetzer von Vinicius junior, der ihm ans Kinn sprang, nicht festhalten konnte. Schlimm für Bayern, am Ende perfekt für Real. Der rekonvaleszente David Alaba jubelte mit neuer Frisur im Real-Dress mit der Nummer 15 wieder mit dem fast legendären weißen Klappstuhl. Wie vor zwei Jahren nach dem Sieg gegen Paris St.Germain, als er noch spielte.

Marcel Sabitzer der einzige Österreicher sein, der am 1. Juni in Wembley spielt. Als dritter Österreicher in einem Endspiel der Königsklasse. Nach Franz Hasil, der 1970 mit Feyenoord Rotterdam gewann und Alaba. Er triumphierte zweimal mit Bayern, einmal mit Real. Ob es auch Sabitzer mit Borussia Dortmund gelingt? Einen Finalisten gibt es auch schon in der Conference League. Fiorentina, der Bezwinger von Rapid im Playoff der Qualifikation. schaffte es mit einem 1:1 beim FC Brügge durch ein Gesamtscore von 4:3. Fiorentina stand schon letztes Jahr im Finale, verlor das Endspiel in Prag gegen West Ham 1:2.

 

Foto: UEFA.

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