40 Millionen bekommt jeder der vier Semifinalisten in der Champions League alleine an Prämien,  20 kommen noch aus dem Marketingpool dazu. Da kann man auch einen heißen Transfersommer erwarten. Speziell um zwei, die Mittwoch Abend in Monaco aufeinandertreffen: Kylian Mbappe, mit erst 18 Jahren und 132 Tagen schon einer der begehrtesten Spieler der Fußballwelt, sowie der fünf Jahre ältere Juventus-Stürmer aus Argentinien, Paulo Dyballa. Bei beiden mischt  Real Madrid mit, offeriert  Alvaro Morata oder James Rodriguez zum Tausch.

Bereits im Winter bot Premier League-Gigant Manchester United 110 Millionen Euro, um Mbappe aus dem bis 2019 laufenden Vertrag herauszukaufen. Damit überboten die Engländer ihren eigenen Rekord-Transcer Paul Pogba aus dem letzten Sommer  um fünf Millionen. Aber Monaco lehnte ab. Auch als jetzt Real Madrid, wo der von Zindedine Zidane empfohlene Mbappe mit 15 im Trainingszentrum Valdebebas bei einem Test überzeugte, sich aber dann zu jung für einen Wechsel fühlte,  ähnliche Summen bot. Mbappes Vater Wilfried sandte ein Signal an alle Bieter, zu denen auch Bayern München gehören soll: „Erst bei 150 Millionen Monaco schwach.“ Aber auch diese Summe könnte nicht reichen. Alles deutet darauf hin, das Mbappe der teuerste Spieler der Welt wird. Sein Berater Pascal Boisseau behauptet: „Es gibt nur vier Klubs, die sich ihn leisten können.“

Mbappe kommt aus der eigenen Jugend des AS Monaco, der fürstliche Klubpräsident , Fürst Albert, nennt ihn bereits das „Phänomen“. Andere bezeichnen ihn als Maschine oder kleines Wunder. Weil er, der bereits zweimal in Frankreichs Team spielte, für seine Altér sehr reif wirkt, mit gescheiten Aussagen auffällt, unheimlich schnell und abgebrüht ist. Viele vergleichen ihn mit Frankreichs Stürmer-Legende Thierry Henry. Arsenal-Trainer Arsene Wenger nennt ihn bereits den „zweiten Henry“. Er muss es als ehemaliger Henry-Trainer ja wissen. Beide sind Einwanderer-Kinder, beide wuchsen in Pariser Vororten auf, beide debütierten nach dem Besuch  der Fußballakademie  Clairefontaine  in der Ligue 1 beim AS Monaco. Henry: „Er wird´s weit bringen!“ Bis ins Champions League-Finale?

24 Tore und 11 Vorlagen in 38 Pflichtpielen dieser Saison  sprechen sehr für Qualitäten. Vor allem erwies sich der Youngster geradezu als Spezialist für die k.o.-Spiele: Er traf in jedem der bisher vier, die er absolvierte, insgesamt sogar fünfmal. Dreimal gegen Borussia Dortmund, zweimal gegen Manchester City. Wie sieht´s gegen Juventus aus, bezwingt Youngster Mbappe auch den 21 Jahre älteren  Torhüteroldie Gianluigi Buffon? Laut tipp 3-Quoten ist Juventus der ex aequo-Favorit mit Real Madrid (jeweils 2,50) auf den Gewinn der Champions League, Monaco mit 7,00 der größte Außenseiter. Die Juventus-Abwehr um Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Sandro Alex  kassierte in zwei Partien vom magischen Barcelona-Dreieck mit  Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar kein Tor. Das sagt genug, kann aber Mbappe nicht beeindrucken: „Wir werden auch gegen Juventus unsere Möglichkeiten haben, uns durchzusetzen, Tore zu erzielen.“ Was dafür spricht: Keine andere Mannschaft in Europa erzielte bisher in dieser Saison so viele Tore wie Monaco. In Meisterschaft und Champions League zusammen 116 in 44 Partien!  Juventus fehlt ausserdem mit Weltmeister Sami Khedira der defensiv stabilste Mittelfeldspieler wegen Gelbsperre.


Jung, schnell, verdammt teuer: Mbappe auch der Juventus-Schreck?

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