Acht Tore in den letzten drei Champions League-Spielen von Real Madrid gegen Bayern München und Atletico Madrid – das muss Cristiano Ronaldo erst einer nach machen. Kein Wunder, dass nach seinen drei Treffern zum 3:0 gegen Atletico, die Real Madrid wohl schon ins Finale nach Cardiff brachten und damit dem großen Ziel, als erster Klub in der Königsklasse die Titelverteidigung zu schaffen, einen Schritt näher, alle von „Giganto Ronaldo“ schwärmten. Nicht nur in Spanien und seiner Heimat Portugal, sondern weltweit. Zehn Tore hat der 32jährige in der laufenden Champions League erzielt, Lionel Messi eines mehr für Barcelona. Aber Messi ist bereits ausgeschieden, Ronaldo hat sicher eines, höchstwahrscheinlich noch zwei Spiele die Möglichkeit, ihn zu überholen. Mit dem Dreierpack im Bernabeu übertraf er in einem Rekord-Fernduell bereits den Argentinier: 54 Tore in Heimspielen, bei Messi sind es nur 52. Es war der siebente Hattrick von Europameister Ronaldo in der Königsklasse, in der er bei 103 Treffern hält. Wie es aussieht, bekommt er es im Cardiff mit der Superabwehr von Juventus zu tun, die vor dem beeindrucken Tormannoldie Gianluigi Buffon in den drei Spielen gegen Barcelona und Monaco kein Tor zuließ. Der Ronaldo von Juventus beim 2:0 (1:0) im Fürstentum Monaco: Gonzalo Higuain, zweifacher Torschütze, früher bei Real Madrid im Schatten von Ronaldo.
Verständlich, dass da in spanischen Gazetten seitenlang über Ronaldo berichtet wird. Was er sagt, das Lob von Trainer Zinedine Zidane und seiner Mitspieler für ihn, da verkommt also andere zur Nebensache. Selbst ein ehemaliger Trainer von ihm bei Real Madrid: Jose Mourinho. Sein Gastspiel mit Manchester United in Gallizien bei Celta Vigo, dem Elften der La Liga, interessiert wenig bis gar nicht. Der Favorit auf den Sieg in der Europa League (tipp3-Quote 1,75) beim größten Außenssiter (Quote 8,00), was ist das schon gegen Roanldo? Ein Klacks. Etwas, womit sich der stolze Mourinho nur schwer abfinden kann. Ohne den in Pittsburgh am Knie operierten Zlatan Ibrahimovic wird´s noch enger, wie das 1:1 gegen Swansea am letzten Sonntag in Old Trafford zeigte. Der Sprung unter die ersten Drei der Premier League auf den fixen Platz für die Champions League scheint schwerer zu schaffen sein als der ins Endspiel der Europa League am 23. Mai in Stockholm, in dem Ajax Amsterdam mit seiner Youngster-Truppe nach der 4:1-Gala gegen Olympique Lyon schon mit einem Fuß steht, Das wäre das perfekte Heimspiel für Ibrahimovic mit seiner Ajax-Vergangenheit gewesen.
In Spanien interessiert n Manchester United vor allem eines:Ob Torhüter David de Gea wirklich zu Real Madrid wechselt. In diesem Fall soll Kaspar Schmeichel von Englands Meister Leicester der Nachfolge des Spaniers werden. Womit sich ein emotioneller Kreis schließen würde, war doch sein Vater Peter von 1991 bis 1999 die Numer eins in Old Trafford, gewann mit Manchester United die Champions League gegen Bayern München. Der Däne hat Legendenstatus. Wenn jetzt auch der Sohn kommt, füllt das in England tagelang die Boulevardblätter.
CeltaVigo, in der La Liga 18 Punkte hinter einem Europacupplatz, leidet darunter den Star Nolito im letzten Sommer an Manchester City und Pep Guardiola verloren zu haben, schaltete am Weg ins Semifinale zwei Vereine aus, an denen Salzburg und Rapid im Herbst in der Gruppenphase gescheitert waren: Krasnodar aus Russland und Genk aus Belgien. Es gibt interessante Spieler bei Celta: SchwedensTeamstürmer John Guidetti, den in Uganda geborenen Dänen Sisto Plone im Mittelfeld, der vom FC Midtylland kam, aber vor allem IagoAspas, der neue König nach Nolitos Abgang. Der 1,75 Meter große Stürmer spielte schon bei Liverpool und dem FC Sevilla, ohne dort einen Stammplatz erkämpfen zu können. Immerhin war er Europa League-Sieger 2015. Wie sehr er sich mit Celta identifiziert, zeigt die Tatsache, dass er sich nach der Rückkehr das Wappen des Heimatklubs auf die Brust tätowieren ließ. Nette Geschichte – aber was ist das schon gegen Ronaldo?