Fußball

Kalajdzic gegen Milan und Chelsea: Vier Länderspiele treffen auf 142, sieben Millionen auf 38

Vier der fünf Tore  von Österreich gegen Schottland und die Färöer gingen auf das Konto von Sasa Kalajdzic und Christoph Baumgartner (Bild oben). Sie waren die schärfsten Waffen in Rot-Weiß-Rot. Werden sie sich auch Mittwoch Abend im Happel-Stadion beim Kampf um Platz eins gegen Dänemark einen Grund zum Jubeln haben? Auf Kalajdzic warten jedenfalls die größte Herausforderung seiner  noch jungen, internationalen Karriere: Er muss  gegen ein Duo von Milan und Chelsea bestehen. Milan, das ist Dänemarks 32 jähriger Abwehrchef Simon Kjaer, Chelsea der andere Innenverteidiger, der 26 jährige Andreas Christensen. Eigentlich ein ungleiches Duell: Vier Länderspiele gegen insgesamt 142. 104 von Kjaer, 38 von Christensen, der auch zwei Jahre in der deutschen Bundesliga bei Chelsea gespielt hatte. Wenn Kalajdzic seinen vierter Treffer für Österreich bejubeln könnte, dann wäre das eine Reifeprüfung.

Voraus hat Österreichs Topstürmer beiden die Größe. Mit zwei Metern überragt er Kjaer um neun Zentimeter, Christensen sogar um zwölf. Wenn präzise Flanken kommen, dann könnte Kalajdzic diesen Vorteil vielleicht nützen. Aber ansonst liegen die Vorteile bei den  dänischen Routiniers. Kjaer hat seit 2008 bereits acht Stationen als Legionär hinter sich. Es begann mit Palermo, dann Wolfsburg, AS Roma, nochmals Wolfsburg, Lille in Frankreich, Fenerbahce Istanbul, von dort zum FC Sevilla, wo er mit Max Wöber spielte, von Sevilla zu Atalanta Bergamo, von dort im Winter 2019 zu Milan.  Damals stand auch Aleksandar Dragovic am Radar von Milns Sportchef Paolo Maldini, der sich jedoch für den routinierteren Kjaer entschied. Auch weil er bereits die Serie A kannte. Kjaer bewegte im Zuge seiner Transfers 45,65 Millionen Euro, die für ihn an Ablösen bezahlt werden mussten. Kalajdzic? 1,75 Millionen zahlte der VfB Stuttgart 2019 an Admira, 750.000 Euro kamen nach dem Aufstieg in die Bundesliga als Bonus dazu. Trifft Kalajdzic in der Bundesliga weiter so, werden weitere Zahlungen an Admira fällig. Die Tore im Teamdress sind „gratis“, steigern aber am meisten seinen Marktwert, der trotz Kreuzbandriss in eineinhalb Jahren von 2,5 auf sieben Millionen Euro stieg. Damit fehlen ihm auf Kjaer nur drei Millionen, auf Christensen 21. Sieben Millionen treffen auf 38.

Bei den Toren hält Kalajdzic aber mit. Drei Tore in vier Länderspielen bedeuten genau so viele wie Kjaer in 104, zwei mehr als Christensen in 38. Das kann sich sehenlassen. Allerdings sind Kjaer und Christensen in erster Linie dazu da, Tor zu verhindern als welche zu schießen. Interessant, dass Dienstag die meisten Fragen der dänischen Journalisten an Franco Foda zum Thema Yusuf Demir kamen. Nicht zum Thema Kalajdzic. Offenbar rechnen sie damit, dass Kalajdzic gegen Kjaer und Christensen nicht zum Zug kommen wird. Jetzt liegt es an ihm, das Gegenteil zu beweisen, das erste Tor in der  WM-Qualifikation gegen Dänemark und seinen Klassetormann Kaspar Schmeichel zu erzielen.

Foto: UEFA.

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