Fußball

Kartenflut rettete der Austria nach 0:2 noch einen Punkt

Schon letzten Donnerstag nach dem 1:2 bei Stade Brest zum Start in die Champions League klagte Sturm-Traienr Christian Ilzer im Sky-Interview: „Fast für jedes Foul eine gelbe Karte, das macht den Fußball kaputt!“ Der schottische Scheidsrichter Nick Walsh zeigte vier Sturm-Spielern gelb,  Dimitri Lavalee gelb-rot. Entscheidend für die Niederlage war das aber sicher nicht.  Sechs Tage später sagte Ilzer in der Generali-Arena, dass ihm die „Kartenflut auf den Wecker geht.“ Denn durch die gab Sturm Graz gegen Austria eine 2:0-Pausenführung und einen sicheren Sieg aus der Hand.  Dadurch blieb Rapid Tabellenführer und Sturm hinter Wolfsberg und Blau Weiß Linz weiter auf Rang vier.

Aber Ilzer sollte nicht dem Tiroler Referee Walter Altmann Vorwürfe machen, sondern eher seinen Spielern. Die gelbe Karte, die der Norweger Seedy Jatta kurz vor der Pause für ein Foul von hinten an Aleksandar Dragovic bekam, ging völlig in Ordnung. Und wer schon gelb hat, sollte nicht mit gestrecktem Fuß in einen Zweikampf gehen, wie es Jatta in der 57. Minute tat. Auch dafür kann man gelb bekommen und damit rot. Ähnlich verhielt es sich bei Linksverteidiger Emir Karic. Gelb nach 48 und 53 Minuten, danach spiele Sturm nur noch mit zehn. Ohne Jatta nur noch mit neun. Warum Ilzer nach Rot für Karic nicht sofort Abwehrspieler Emanuel Aiwu einwechselte, sondern wartete, bleibt sein Geheimnis. Er brachte Aiwu erst nach Austrias Anschlusstor in der 60. Minute nach Austrias Anschlusstor durch einen Kopfball von Linksverteidiger Matteo Vinlöf nach Flanke von Abukar Barry. Das war sicher ein Fehler. Wegen der Bayern-Leihgabe Vinlöf saß Richard Kitzbichler, der sich um die verliehenen Spieler der Münchner kümmert, auf der Tribüne. Den bei Sturm, Lovro Zvonarek, sah er nicht in Aktion. Den beobachtete er letzten Sonntag bei Sturms 0:3 gegen Wolfsberg.

Auf die Heimpleite reagierte Ilzer mit fünf Umstellungen. Aiwu, Zvonarek, Tomi Horvat und Mika Biereth blieben auf der Bank, Gregory Wüthrich fehlte verletzt. Neu in die Startelf kamen Niklas Geyrhofer, Karic, Brighton-Leihgabe Malick Yalcouye, der im Mittelfeld für Schwung sorgte, vor dem zweiten Sturm-Tor zunächst den Ball eroberte und dann den Pass zu Torschützen Jatta gab, William Böving und Amady Camara. Böving sorgte für die Führung nach 14 Minuten, als er an Kapitän Manfred Fischer vorbei ungehindert durch das Mittelfeld kam, auch von Innenverteidiger Lucas Galvao nicht attackiert und am Schuss gehindert wurde. Sturm kontrollierte das Match, die Austria wurde nie gefährlich. Das sah auch Ex-Trainer Michael Wimmer auf der Tribüne.

Das änderte sich durch die Ausschlüsse und den zu späten Sturm-Wechsel. Nach dem Anschlusstor, mit zwei Mann weniger, war der Meister nur noch mit Defensivarbeit beschäftigt, kassierte nach einem Eckball von Dominik Fitz durch den Kopfball von Galvao den Ausgleich. Galvao (Bild) besserte damit einen Teil seiner Fehler bei beiden Sturm-Toren aus. Mehr ging nicht mehr. Ilzer sprach von einer richtigen Reaktion auf die Niederlage gegen Wolfsberg: „Vor der Pause spielerisch, nach der Pause punkto Kampfgeist. Wir haben alles in die Schlacht geworfen!“  Austrias Trainer Stephan Helm war froh, „dass wir wieder was mitgenommen haben“. Er beklagt einen Verletzten: Andreas Gruber schied mit Verdacht auf Oberarmbruch aus.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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