Fußball

Kevin Stöger hat sich eine Chance bei Rangnick verdient

Nächste Woche wird Teamchef Ralf Rangnick Österreichs Kader für die EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien und Schweden nominieren. Klar, dass durch die Krebsdiagnose bei Heinz Lindner die Tormannfrage ein großes Thema sein wird: Alexander Schlager wäre die logische Alternative, hätte ihn der LASK nicht seit Wochen auf die Bank gesetzt, weil er den Klub verlässt. Meister Red Bull Salzburg machte Dienstag die Einigung mit dem auf  Salzbrugs Akademie ausgebildeten Schlager offiziell, der 27 jährige unterschrieb einen Vierjahresvertrag, für ihn ist es eine Rückkehr nach sieben Jahren. Patrick Pentz bestritt heuer bei Leverkusen kein Spiel. Watford-Keeper Daniel Bachmann pausiert seit 8. Mai. Da die Championship in England schon beendet ist. Bliebt Rapids Niklas Hedl. Mit der Erfahrung seines Teamdebüts beim 1:0 gegen Andorra im letzten November bei der Trainingswoche in Marbella.

Anders als Ende März gegen Aserbaidschan und Estland wird Marko Arnautovic dabei sein, der nach langer Pause bei Bologna seit Anfang Mai zu vier Einsätzen kam, dabei gegen Absteiger Cremonese ein Tor erzielte. Sonstige Veränderungen? Einer würde sich aufgrund der letzten Wochen eine erste Chance bei Rangnick verdienen, obwohl er schon 29 Jahre alt ist: Mittelfeldspieler Kevin Stöger.  Der Oberösterreicher war ein wesentlicher Faktor für den Klassenerhalt von Bochum in der Bundesliga, vor allem beim alles entscheidenden 3:0 gegen Leverkusen am vergangenen Samstag mit Assist zur Führungstor und dem erzielten Treffer zum Endstand.

Mit 16 Jahren war Stöger von der Rieder Akademie in den Nachwuchs des VfB Stuttgart gewechselt. Gehörte zu Österreichs Team bei der Unter 20-WM 2011 in Kolumbien, verpasste mit der U 21, für die er zwischen 2012 und 2014 17 Spiele bestritt, knapp die EM-Endrunde, ohne Niederlage in den Entscheidungsspielen gegen Spanien. Nur im März 2019 gehörte er unter Franco Foda einmal zum Teamkader. Das war in seiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf, die mit dem Abstieg endete. Danach wechselte der starke Linksfuß, ein Spezialist für Standards, nach Mainz. Letzten Sommer kehrte er nach vier Jahren zu Bochum, wo er bereits zwischen 2016 und 2018 in der zweiten Liga engagiert war, zurück. Hielt mit dem Aufsteiger die Klasse. Fehlte über die ganze Saison nur zweimal. Und das wegen Corona. Fünf Bochumer Tore gingen auf sein Konto.

Das Argument, während einer Qualifikation keinen Neuling zu holen, kann nicht überzeugen. Stöger hat in Bochum einen Vertrag bis 2024, Florian Grillitsch, zuletzt im Teamkader auf der langen Abrufliste, ist nach einer Saison bei Ajax Amsterdam wieder auf Klubsuche. Der 27 jährige Mittelfeldspieler kam beim von Feyenoord entthronten holländischen Meister nur auf 18 Einsätze, gehörte nur siebenmal zur Startelf, erhielt keinen neuen Vertrag.

 

Foto: Vfl Bochum.

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