Fußball

Kevin Wimmer auf Spuren von Pogatetz: Von der Insel nach Hannover

Von Österreichs England-Legionären geht es Marko Arnautovic am besten, obwohl er mit West Ham vier Runden vor Schluss noch im Abstiegskampf steckt, nur vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz liegt: Die Fans wählten ihn für sseine zehn Tore und vier Assists mit 68 Prozent zum besten Spieler der Saison und den 27 Millionen teuren Neueinkauf auch zum  wertvollsten. Da gab es Mittwoch auf einer Westham-Gala Auszeichnungen. Arnautovic versicherte, stolz und gerührt zu sein. Sebastian Prödl setzte zuletzt eine Lebensmittelvergiftung außer Gefecht, er erholte sich zwei Tage daheim in der Steiermark, hat bis Montag Zeit, zu Kräften zu kommen. Dann wartet auf Prödl sein erstes Match im berühmten Wembley-Stadion, wo Watford bei Tottenham gastiert. Die Zukunft von Aleksandar Dragovic bei Leicester ist noch offen. Zuletzt spielte er statt Kapitän Wes Morgean, der auf der Bank sass, beim 0:0 gegen Southampton. Abwarten, ob dies Samstag auch in London gegen Crystal Palace passieren wird. Dragovic will von Trainer Claude Puel wissen, ob er für nächste Saison mit ihm als Stammspieler oder als verläßliche Alternative plant. Die zweite Variante wird den Innenverteidiger auch wegen seiner Chancen in Österreichs Team wenig reizen.

Moritz Bauer wird mit Stoke Samstag an der Anfield Road beim FC Liverpool die MiniChancen auf den Klassenerhalt kaum entscheidend verbessern können, obwohl Liverpools Trainer Jürgen Klopp wegen der Chancen auf den Sprung ins Finale der Champions League vier Tage vor dem Retourspiel gegen AS Roma Stars schonen wird. Weiterhin kein Thema in Stoke dürfte Samstag Kevin Wimmer ein, daher erneut nicht zum Kader gehören. Und wie man hört, steht der Abflug des 25jährigen Innenverteidigers von der Insel bevor. 2015 von Köln zu Tottenham gewechselt, letzten Sommer von Stoke um 19,4 Millionen Euro gekauft. Aber seit Paul Lambert im Jänner Mark Hughes als Trainer ablöste, spielt Wimmer nach 19 Pflichtspielen für die „Potters“, davon 17 in der Premier League, keine Rolle mehr. Ein Karriereknick, der Handeln erfordert. Etwa als eine mögliche Variante die Rückkehr des Welsers nach Deutschland. Schon im Jänner gab es  Gespräche mit Hannover 96, aber im Winter forderte Stoke eine zu hohe Ablöse. Jetzt ist eine Leihvariante mit Kaufoption ein Thema. Das erinnert also an Emanuel Pogatetz, der vor acht Jahren nach dem Abstieg mit Middlesbrough nach Hannover gewechselt war. Organisiert von Berater Jürgen Werner, der auch jetzt mit Stars&Friends hinter den Gesprächen zwischen Wimmer und Hannover steckt.

Damals war Jörg Schmadtke Hannovers Sportchef, jetzt heißt er Horst Heldt.  Der plante gemeinsam mit seinem österreichischen Assistenten Gerhard Zuber den Abflug nach Wolfsburg und damit zu vielen VW-Millionen. Dabei machte Hannovers Präsident Martin Kind Heldt das Angebot,  zum Geschäftsführer aufzusteigen. Aber das lehnte der ab. In Hannover nerven der Dauer-Zoff zwischen den Ultras-Fans und Kind, der sich auch in einem Stimmungsboykott dieses Fansektors bei Heimspielen zeigt. Zu viele Nebenschauplätze statt Konzentration auf den Fußball. Das wird Wimmer auch von Martin Harnik hören, wenn er sich bei  seinem früheren Mitspieler in Österreichs Team über Hannover erkundigt. Aber immer noch besser, auch in einem „problematischen“ Umfeld zu spielen als in Stoke auf der Tribüne zu sitzen, wo Wimmers Vertrag bis 2022 läuft!  Der von Heldt in Hannover endet erst 2020, daher wollte Kind von Wolfsburg eine Millionen-Ablöse. Über deren Höhe gab es keine Einigung. Daher untersagte Kind Heldt den Wechsel. Wie schon letzten Herbst den zum 1.FC Köln. Die Verhandlungen um Wimmers Wechsel dürften nicht  Heldts letzte Amtshandlung in Hannover gewesen sein.

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