Meister Red Bull Salzburg kann mit seinem großen Kader vier Ausfälle verkraften. Gelingt das auch Vizemeister Sturm Graz? Eine erste Antwort wird Samstag das steirische Derby in Hartberg geben, bei dem Trainer Christian Ilzer weder Abwehrchef Gregory Wüthrich, Mittelfeldregisseur Otar Kiteishvili noch die Stürmer Albian Ajeti und Jakob Jantscher zur Verfügung stehen. So wie es aussieht, wird sich in den nächsten Wochen, wahrscheinlich bis zum Ende der Grunddurchgangs, wenig daran ändern. Beim 1:0 gegen Rapid sorgten Ilzers Joker von der Bank für den späten Siegestreffer. Aber wie gut passtt der zweite Anzug, auf Dauer, wird er stark genug sein, um Salzburg Paroli zu bieten? Das müssen das David Affengruber und Alexander Borkovic, der bisher ebenfalls als verletzungsanfällig galt, im Abwehrzentrum ebenso beweisen wie in Mittelfeld und Angriff Ivan Ljubic, Winterkauf Bryan Teixeira und Manprit Sarkaria. Zum Glück ist Kapitän Stefan Hierländer, dessen Vertrag um ein Jahr verlängert wurde, nach der Verletzungspause wieder an Bord. Gegen Rapid saß er bereits auf der Bank.
Kiteishvili (Bild oben) ist seit September 2021 fast ein „Dauerpatient“. Das Verletzungspech lässt den 26 jährigen Georgier nicht los. Angefangen von einem Riss des Syndesmosebands über Achillessehnenprobleme bis zur Muskelfaserverletzung im Oberschenkel, die er sich Montag im Training zuzog. In nicht weniger als 36 Spielen musste Kiteishvili in diesen 17 Monaten pausieren. Vergangene Saison kam er nur auf 20 Einsätze, in der laufenden hält er bei 16. Wenn einer, der spielerische Akzente setzen kann, fehlt, dann tut das weh. Ähnlich schlecht läuft es in dieser Saison bei Jakob Jantscher. Zunächst Muskelfaserriss, dann sowohl rechts als auch links Wadenverletzungen. 16 Spiele verpasste er daher, es reichte nur zu elf Einsätzen (davon nur drei in der Startelf), je einem Tor und Assist. Letzte Saison war der 34 jährige auch mit seinen gefährlichen Standards ein wesentlicher Baustein des Grazer Höhenflugs: 20 Tore und 22 Assists in 41 Spielen. So viel Jantscher, dessen Vertrag Sportchef Andreas Schicker im Herbst bis Juni 2024 verlängerte, bis zum Saisonende nicht mehr schaffen.
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