Fußball

Goldköpfchen Capaldo: Ende gut, vorerst alles gut für Salzburg

Nach vier Jahren wieder ein Sieg in einem k.o.-Spiel für Red Bull Salzburg! Das 1:0 (0:0) gegen AS Roma bedeutete den dritten Heimsieg hintereinander gegen eine italienische Mannschaft (zuvor Napoli und Lazio Rom), macht Hoffnungen auf das Achtelfinale in der Europa League. Dazu braucht Österreichs Meister nächsten Donnerstag vor erwarteten 70.000 Zuschauern im Olympiastadion von Rom ein ähnliches Spielglück wie beim Heimsieg. Das goldene Tor durch den Argentinier Nicolas Capaldo nach 88 Minuten war die einzige klare Torchance der Sieger im ganzen Spiel. Der nur 1,77 Meter große Capaldo war das Goldköpfchen, als er eine Flanke des in Rom gesperrten Strahinja Pavlovic verwertete. Es war sein erster Treffer in einem internationalen Bewerb. Auf der Tribüne jubelte seine aus Argentinien eingeflogene Familie. Im Dezember war Capaldo als Zuschauer live bei Argentiniens Triumph im WM-Finale gegen Argentinien in Doha dabei. In Salzburg stellte er Weltmeister Paolo Dybala, der zur Pause in der Kabine blieb, mit seiner Effizienz in den Schatten.

Trainer Matthias Jaissle machte mit seiner Umstellung gegenüber den letzten Spielen, mit Capaldo statt Maurits Kjaergaard im Mittelfeld, alles richtig. Letzten Samstag  beim 4:0 gegen Austria Lustenau war Capaldo noch Joker, erzielte den vierten Treffer. In zwei Spielen hintereinander scorte er zuvor nie. Im Herbst fehlte Capaldo seit Oktober mit Knieproblemen, daher waren seine Glücksgefühle besonders groß. Die ermöglichte Tormann Philipp Köhn. Ohne sein starke Reaktionen gegen Tammy Abraham vor der Pause und bei einem von Andrea Belotti verlängerten Kopfball von Chris Smalling, den er sieben Minuen vor dem Goldtor an die Latte lenkte, wäre es nicht mehr 0:0 gestanden. Roma hatte bis dahin, so ehrlich, muss man sein, die besseren Möglichkeiten. Salzburg tut sich derzeit schwer, Chancen zu kreieren. Wie schon beim Cup-k.o. gegen Sturm Graz, wie in der ersten Hälfte gestern Lustenau. Aber Nicolas Seiwald hatte auch recht, als er meinte: „Wir haben einen tollen Fight geliefert, deshalb auch den Sieg verdient!“

Der Aufwand von Salzburg war doch groß. Aber es fehlte doch etwas, um wirklich gefährlich zu werden. Sicher ein Sprintertyp wie es letzte Saison Karim Adeyemi war. Fernando und Noah Okafor konnten sich gegen Romas stabile Abwehr selten in Szene setzen. Jaissle lobte die taktische Disziplin, gestand fehlende Präzision, ließ aber Kritik, die Andi Herzog als Co-Kommentator bei Sky äußerte, nicht gelten. Man habe nicht zu viel durch die Mitte gespielt, zu wenig über die Flügel versucht, auch die Läufe in die Tiefe hätten nicht gefehlt. Das Ergebnis gab ihm recht. Daher gilt die Devise Ende gut, vorerst alles gut. Die Frage, wie sich ein Sieg über Startrainer Jose Mourinho anfühlt, beantwortete Jaissle mit einem Lächeln und einem Wort: „Special“. Weil Mourinho sich als „special one“ bezeichnet.

Im großen Schlager gab es zwischen dem FC Barcelona und Manchester United keinen Sieger. Das 2:2 (0:0) lässt für das Rückspiel in Old Trafford, bei dem Marcel Sabitzer für Manchester einsatzberechtigt ist, alles offen. Auf das Achtelfinale kann auch der ebenso wie Sabitzer gesperrt gewesene Christopher Trimmel hoffen. Union Berlin verlor auch bei Hollands Meister Ajax Amsterdam nicht, hielt ein 0:0. PSV Eindhoven ging beim FC Sevilla 0:3(00) unter, Philipp Mwene wurde erst in der 91. Minute eingewechselt. Die Ex-Salzburger Mo Camara und Takumi Minamino gewannen mit AS Monaco in Leverkusen 3:2.

Foto: Red Bull Salzburg.

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