Fußball

Klagenfurts Deal mit Irving stellte im Transferfinale alles in den Schatten

Wie erwartet eher flau verlief der letzte Transfertag in der Bundesliga. Keine Millionen-Deals, vor allem Leihgeschäfte. Das erste fixierte Freitag vormittag Austria Lustenau. Die Vorarlberger, die in fünf Runden nicht gewannen, nur drei Tore erzielten, verstärkten die Offensive, Mit einem in Österreich bekannten Namen. Mit dem Dänen Nikolai Baden Fredriksen (Bild). Als Juventus-Leihgabe erzielte der 23 jährige Stürmer in der Saison 2020/21 für WSG Tirol 18 Tore. Wenn ihm ähnliches auch im Ländle gelingt, dann bedeutete er eine große Verstärkung. Nach WSG Tirol spielte er in Holland bei Vitesse Arnheim, wurde nach 13 Treffern in eineinhalb Jahren im Jänner an Ungarns Meister Ferencvaros verliehen. Dort kam er nur auf acht Einsätze unter Ex-Tirol-Trainer Stanislaw Tschertschessow, scorte nicht. Daher war er am Markt, konnte ihn Lustenau von Arnheim, wo sein Vertrag noch bis 2024 läuft, für eine Saison mit Kaufoption bekommen.

Die Austria engagierte den ablösefreien ehemaligen Ried-Tormann Samuel Sahin Radlinger, verlieh den 30 jährigen weiter an Almere City, das Schlusslicht in Hollands Eredivisie. Damit ist der Nachfolger für Christian Früchtl gefunden, sollte der deutsche Keeper im Winter die Austria verlassen. Eine vernünftige Lösung. Auch Vizemeister Sturm Graz wurde nochmals aktiv, obwohl kein Spieler verkauft wurde. Sportchef Andreas Schicker griff vor dem Flug zum Auswärtsspiel gegen Altach beim 26 jährigen belgischen Innenverteidiger Dimitri Lavalee, einem Linksfuß zu: „Technisch stark und zweikampfstark. Er hat das Potenzial, uns weiterzuhelfen“, charakterisierte Schicker den für ein Jahr von KV Mechelen ausgeliehene Lavalee, auf den die Grazer eine Kaufoption haben. Die Entscheidung könnte auch dadurch beeinflusst worden sein, dass zwei Tage zuvor Abwehrchef Gregory Wüthrich wegen eines „wackligen“ Knies den medizinichen Check beim FC Augsburg nicht bestand. Mit Hartberg fand auch der zweite steirische Bundesligaklub auf Leihbasis einen neuen Abwehrspieler: Den 20 jährigen Rechtsverteidiger Angelo Brückner von Bayerns zweiter Mannschaft, für die der Deutsch-Philippine 71 Spiele in der Regionalliga Bayern bestritt.

Ein Leihgeschäft gehörte auch zu einem Sensationsdeal, der Austria Klagenfurt gelungen sein dürfte: Der schottische Mittelfeldspieler Andy Irving wechselte nach London zu Conference League-Sieger West Ham, wurde aber vom Traditionsklub bis Sommer 2024 nochmals an die Kärntner verliehen. Somit spielt er weiter für Violett, brachte aber dringend benötigtes Geld in die Kassen, nämlich 1,76 Millionen Euro. Im Sommer 2022 war Irving ablösefrei vomKonkurskub Türkgücü München nach Klagenfurt gekommen.  Seit Mittwoch gehört auch der Deutsche Peer Jaekel vom deutschen Hauptgesellschafter SEH Sports zur Geschäftsführung von Klagenfurt. Der neue Sportchef Günther Gorenzel wollte wegen der schwierigen, heiklen Situation um die Finanzen nicht allein die Verantwortung tragen.

In der zweiten Liga freute sich DSV Leoben über Michael Kingsley, einen Mittelfeldspieler aus Nigeria, der Bologna gehört, für sein Land ein Länderspiel bestritt. Er war bereits letzte Saison in Österreich, machte bei Ried aber am meisten mit Disziplinlosigkeiten von sich reden. Bundesliga-Absteiger Ried verlor Mittelfeldspieler Michael Martin an den deutschen Zweitligisten Paderborn, fand aber als Ersatz eine oberösterreichische Lösung: Nemanja Celic kam von Darmstadt.

Foto: FotobyHofer/Chrtistian Hofer.

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