16 Jahre ist es her, als Rapid nach dem bisher letzten Meistertitel den damals 35 jährigen Deutschen Georg Koch als neuen Tormann verpflichtete. Da Stammkeeper Helge Payer wegen einer Venenthrombose mehr als ein halbes Jahr pausieren musste. Im Hanappi-Stadion endete am 24. August 2008 beim neuntrn Spiel für Rapid im Wiener Derby die Profikarriere von Koch: Beim 3:0-Heimsieg gegen die Austria traf nach dem früheren Führungstor von Branko Boskovic ein Knallkörper aus dem Austria-Fanssektor Koch am Kopf, er schied aus, wurde durch Raimund Hedl ersetzt. Danach litt er an Tinitus und Gleichgewichtsstörungen, die nicht vergingen, der Vertrag wurde Monate später aufgelöst. In der Mannschaft, die damals unerwartet in der Qualifikation zur Champions League an Anorthosis Famagusta scheiterte (0:3 auf Zypern, 3:1 in Hütteldorf) spielte auch Rapids derzeitiger Geschäftsführer Steffen Hofmann.
Jetzt ist Koch aus einem tragischen Grund wieder im Gespräch. Koch, der auf einem Bauernhof in der Nähe von Düsseldorf lebt, erhielt letztes Jahr mit 52 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Mit der er via „Bild am Sonntag“ in die Öffentlichkeit ging. Der Arzt gab ihm letztes Jahr nur noch sechs Monate zum Leben, aber daran hielt er sich nicht. Er lässt sich mit teuren Medikamenten aus den USA, die in Europa nicht erhältlich sind, behandeln. Eine Chemotherapie auf einer Krankenstation will er sich nicht antun. Die Anteilnahme für den im Raum Düsseldorf legendären Koch ist groß, so schickte ihm die Kultband „Tote Hosen“ ein T-Shirt mit der Aufschrift bis zum bitteren Ende.
Einen Wunsch möchte sich Koch noch erfüllen: Ein Spiel von jeder Mannschaft sehen, bei der er in seiner langen Karriere unter Vertrag stand. Das sind nicht wenige: Fortuna Düsseldorf, PSV Eindhoven, Arminia Bielefeld, Kaiseerslautern, Energie Cottbus, Dinamo Zagreb und zum Abschluss Rapid. Koch möchte also auch noch einmal nach Hütteldorf, zu Grün-Weiß.
