Bei Bayerns 2:2 gegen Real Madrid in München spielte Konrad Laimer herausragend. Gelingt dem Salzburger dies auch Mittwochabend im Bernabeu-Stadion, wenn es darum geht, ins Finale nach Wembley zu kommen? „Wir müssen eine Schippe drauflegen, dürfen nichts zulassen“, behauptete der Mittelfeldmotor, „Real macht das Spiel immer ein bisschen langsam, um dann gefährlich zu werden. Aus dem Nichts Tore zu erzielen, beschriebt Real Madrid am besten. Sie haben außergewöhnliche Spieler wie Vinicus junior oder Bellingham, die aus einem Moment ein Tor machen!“ Mittelfeldmotor Laimer wird auch in Madrid seine Spielweise nicht ändern: „Einstecken und Austeilen gehört in einem Halbfinale der Champions League auch dazu!“ Neben Laimer soll im zentralen Mittelfeld überraschend nicht der routinierte Leon Goretzka beginnen, sondern Youngster Aleksa Pavlovic.
Bis auf Kingsley Coman und Raphael Guerrero kann Bayerns Trainer Thomas Tuchel auf alle Spieler zurückgreifen, also auch auf Innenverteidiger Matthijs de Ligt, Jamal Musiala und Leroy Sane, die zuletzt nicht zur Verfügung standen oder geschont werden mussten. Bei Sane sind die Schambein-Schmerzen derzeit kein Problem, vor dem Hinspiel war er in Salzburg beim Sportwissenschaftler Franz Leberbauer in Behandlung, erzielte danach sogar ein Tor. Bayern macht auch Tuchels beeindruckende Serie Hoffnung: Er ist der Halbfinalkönig von Europa. Weil er mit Borussia Dortmund, Chelsea und Paris St. Germain bisher elfmal im Semifinale stand und alle „überlebte“. In verschiedenen Bewerben. In der Champions League 2020 mit Paris St Germain gegen RB Leipzig in Lissabon, ein Jahr später mit Chelsea gegen Real Madrid. 2022 war Tuchel überdies der letzte Trainer in der Champions League, der im Bernabeu-Stadion gewann. Das war im Viertelfinale mit Chelsea. Das 3:2 nach Verlängerung reichte aber nicht, da das Hinspiel an der Stamford Bridge 1:3 verloren gegangen war.
Erstmals seit seinem Rauswurf als Bayer-Vorstandschef wird Oliver Kahn Mittwoch bei einem Bayern-Spiel im Stadion sein, Real Madrid hat ihn eingeladen. Reals Trainer Carlo Ancelotti übte etwas unerwartet Dienstag Kritik an Bayern, weil ihm in seiner 14 Monaten als Trainer in München zwischen Juli 2016 und 2017 der nötige Rückhalt gefehlt habe: „Ich glaube ab uns, weil wir Real Madrid sind. Aber so wird auch Thomas Tuchel denken.“ Nichts Neues gibt es bei der Frage, wer Tuchels Nachfolger in München wird. Die Bestandsaufnahme von Sportchef Christoph Freund: „Wir werden einen finden, der hundertprozentig zu Bayern passt und auch richtig Bock darauf hat“. Wann dies sein wird, konnte der Salzburger aber nicht sagen. Der Schlager ist sowohl bei ServusTV als auch bei Sky Austria live zu sehen, Österreichs Ex-Teamkapitän Julian Baumgartlinger ist gemeinsam mit Tuchel- Kritiker Didi Hamann als Experte im Sky-Studio.
Foto: Bayern München.