Fußball

Leider sah es nur fünf Minuten nach Salzburgs Aufstieg aus: Statt 2:0 nur 2:1

In der 85. Minute schien der FC Salzburg nach dem zweiten Tor von Maurits Kjaergaard (Bild) zum 2:0 gegen Twente Enschede vor 17.381 Zuschauern am richtigen Weg ins Play-off der Qualifikation zur Champions League zu sein. Aber fünf Minuten später kam leider die Ernüchterung: In der letzten Minute der regulären Spielzeit kam Twente durch einen Freistoß von Joker Michael Vlap ins Eck von Tormann Janis Blaswich zum 2:1. (1:0). Damit ist vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag im Stadion De Grolsch Veste vor 30.000 fanatischen Fans wieder alles offen. Trainer Pepijn Lijnders sah es realistisch:“Wir haben immer gewusst, dass nach 90 Minuten noch nichts entschieden sein wird, sondern nach 180 oder vielleicht noch mehr!“

Lijnders stellte gegenüber dem Bundesligastart an vier Positionen um: Mads Bistrup und Lucas Gourna Douath im Mittelfeld statt Niclas Capaldo und Mamady Diambou, im Angriff statt des jungen Dänen Adam Daghim der Israeli Oscar Gloukh und gezwungenermaßen der Serbe Petar Ratkov statt Karim Konate. Weil Salzburg torgefährlichster Spieler, der Schützenkönig der letzten Saison, im Training eine Bänderzerrung im Knie erlitt, auch beim Retourspiel fehlen wird. Bitter. Die Tore erzielte mit Kjaergaard ein Mittelfeldspieler, der bisher nicht gerade für Torgefährlichkeit bekannt war: bisher ein Treffer in 13 Spielen der Champions League, sechs in 62 Bundesligapartien. Jetzt sein erster Europacup-Doppelpack.

Zu Beginn brauchte es zwei starke Reaktion von Tormann Janis Blaswich, um nicht in Rückstand zu geraten. Bitter, dass der Kapitän beim späten Treffer der Holländer nicht gut aussah. Denn in der zweiten Hälfte, in der Lijnders mit dem Polen Kamil Piatkowski statt Youngster Hendry Blank einen neuen Innenverteidiger brachte, ließ Salzburg nicht mehr viel zu. Die Führung gelang Kjaergaard kurz vor der Pause nach einem abgewehrten Eckball von Gloukh. Er riskierte, nahm den Ball, der zweimal vor ihm aufsprang, direkt. Der Halbvolley mit links aus 16 Metern flog ins Eck. Der zweite Treffer fiel nach einem hohen Ballgewinn, als Joker Capaldo den Spielaufbau von Twente unterbrach. Über den 19 jährigen Moussa Yeo, der kurz davor eingewechselt wurde, und Dorgeles Nene kam der Ball zu Kjaergaard dessen Schuss noch leicht abgefälscht wurde. Der Jubel war groß, allerdings nur fünf Minuten lang. Dann holte Twentes Kapitän Ricky van Wolfswinkel einen Freistoß an der Strafrazmgrenze heraus, der genutzt wurde.

„Wir haben jetzt mehr Räume und Freiheiten“, meinte der 21 jährige Kjaergaard zu seiner neu entdeckten Torgefährlichkeit. Lijnders versicherte, dieses Spiel Salzburgs geliebt zu haben: „Weil wir oft das umsetzten, was wir uns vorgenommen haben“. Damit meinte er die hohen Ballgewinne. Einer führten zum 2:0, das Salzburg den knappen Sie brachte und weiter hoffen lässt. Das Duell der TV-Sender brachte keinen knappen, sondern einen klaren Sieg für ServusTV gegen Sky. Bei ServusTV waren mit Florian Klein und Sebastian Prödl zwei Experten im Einsatz, gab es Interviews. Sky beschränkte sich diesmal auf den Kommentator, was ungewohnt ist. Komisch, dass der Sky-Experte mit Twente-Vergangenheit, Marc Janko, im Talon blieb, statt im Einsatz zu sein.

Das erste Spiel der möglichen Play-off-Gegner Salzburgs zwischen Dynamo Kiew und den Glasgow Rangers endete im polnischen Lublin 1:1 (1:0). Der Belgier Cyriel Dessers glich für die Rangers in der vierten Minute der Nachspielzeit aus, die damit daheim im Ibrox-Park die Trümpfe in der Hand haben. So wie die Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg mit Paok Saloniki nach dem 2:2 (1:1) in Schweden bei Malmö. Schwab spielte von Beginn an, Murg kam erst im Finish. Kevin Wimmer ist erst Mittwoch dran: Der Innenverteidiger empfängt mit Slovan Bratislava Apoel Nikosia. Mittwoch probt auch Österreichs Meister Sturm Graz im Klagenfurter Wörthersee-Stadion seine Champions League-Heimspiele mit dem Promi-Test gegen Frankreichs Abonnementmeister Paris St. Germain. 20.000 Karten sind verkauft.

Foto: RB Salzburg/Andreas Schaad.

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