Fußball

Lob für Austria nach 1:2 in Altach: Das klingt wirklich etwas pervers

Mit dem 1:2 (1:2) in Altach ist der schlechteste Saisonstart der Austria seit 17 Jahren perfekt. Den dreckigen Sieg, auf den gehofft wurde, schafften die Vorarlberger. Austria hat nur drei Punkte mehr als der Letzte aus Lustenau, schaffte es in den letzten drei Spielen nicht, die Führung in einen Sieg zu verwandeln. Wie beim 2:2 gegen Austria Klagenfurt, beim 1:2 in Hartberg. In Altach gelang wie in der Runde zuvor die schnelle Führung. Diesmal nicht durch Andreas Gruber, sondern bereits nach fünf Minuten nach einem Eckball von Dominik Fitz durch Innenverteidiger Mario Handl. Aber schon 90 Sekunden später fiel der Ausgleich durch Lukas Fadinger, bei dem Marvin Martins alles andere als gut aussah. Nach 15 Minuten führte Altach, als der Salzburger Referee Sebastian Gishamer nach Intervention von VAR Christian Petru-Ciochirca einen Elfmeter gab, den der Deutsche Mike Bähre verwandelte. Andreas Gruber (Bild) wurde aus kurzer Distanz an der gehobenen Hand getroffen, als Christian Gebauer einen Freistoß verlängern wollte. Eine Entscheidung, über die man diskutieren kann: „Ich weiß nicht, ob die Schiedsrichter etwas gegen uns haben, ärgerte sich Gruber im „Sky“-Interview.

Es wäre der falsche Weg, wenn die Austria sich als Opfer von Referee und VAR fühlt. Da ging es um zwei Situationen. Als Hakim Guenouche nach 34 Minuten die Latte traf, gab e einen Kontakt mit Altachs Verteidiger Sandro Ingolitsch. Gishamer blieb nach On Field-Review dabei, keinen Elfmeter zu geben. Weil Ingolitsch erst nach dem Schuss von Guenouche am Fuß traf. Auch darüber kann man streiten, obwohl Kontakt nicht automatisch Foul bedeutet. „Wenn er den Elfmeter pfeift, regen wir uns zwar auf, aber es wäre okay gewesen“, gab Altachs Trainer Joachim Standfest zu. Dem Regelwerk nach völlig richtig war es, dass Gishamer keinen Elfmeter gab, als Altachs Atdhe Nuhiu der Ball an der Hand traf. Denn der kam von seinem Oberschenkel, nicht von einem Austria-Spieler, wie es für einen Elfmeter notwendig gewesen wäre. Richtig war es auch, dass Grubers Ausgleich im Finish nicht zählte, weil der Ball zuvor an seiner Hand war.

Es stimmt, dass Austria über lange Strecken die bessere Mannschaft war. Die aber nicht in der Lage war, klare Chancen herauszuspielen. Schlecht zu verteidigen, zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Trainer Michael Wimmer gab zu, brutal enttäuscht zu sein: „Wir haben uns viel vorgenommen und hatten diese Woche eine gute Energie. Ich dachte, mit der Führung geht ein Ruck durch die Mannschaft und wir ziehen das Spiel jetzt durch. Aber dann kriegen wir zwei einfache Gegentore und alles nimmt seinen Lauf.“ Es beschäftigt ihn, warum ein Tor der Mannschaft keinen Push gibt und nicht für mehr Selbstbewusstsein sorgt: „Da habe ich keine Antwort. Am Ende des Tages wird es schwierig zu gewinnen, wenn wir jedes Spiel zwei Tore kriegen!“

Wimmer weiß, dass dies nicht die Ansprüche der Austria sind: Man kommt nur raus, wenn man weiterarbeitet und sich irgendwann belohnt. Wir können viel reden, aber entscheidend ist, was am Platz passiert.“ Nächste Runde im Derby gegen Rapid wird mit Luis Galvao der beste Abwehrspieler fehlen. Er bekam in der Nachspiele ebenso wie Nuhiu die gelb-rote Karte. Sportchef Manuel Ortlechner sprach der Mannschaft ein Lob aus, obwohl er wusste, dass dies etwas pervers klingt. Damit lag er richtig. Mit der Behauptung „wir haben eine richtige gute Leistung gebracht“, schon etwas weniger. Von einer Diskussion um Wimmer will er nichts hören: „Er sitzt unverändert sehr, sehr fest im Sattel. Sie haben eine tolle Leistung in einer großen Drucksituation gebracht. Wir haben überhaupt keine Siege, dass wir das Ruder nicht herumreißen können!“ Ob die Austria nicht versucht, eine doch eher besorgniserregende Situation schönzureden? Sicher müssen die neuen Stürmer, die für Haris Tabakovic kamen, liefern. Fisnik Asllani wurde nach 64 Minuten eingewechselt, Alexander Schmidt stand nicht im Kader.

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