Fußball

Losfee Didi Hamann belohnte LASK mit Hammerlos Manchester United

Auf den  Zweiten von Hollands Eredivisie folgt der Fünfte der Premier League als Gegner des LASK im Achtelfinale der Europa League. Aber das ist zugleich die Belohnung für die viele, viele harte Arbeit, die den Höhenflug der Linzer möglich machte: Manchester United, der 20 fache englische Meister, 12 malige Pokalsieger und dreimalige Gewinner der Champions League (1968, 1999, 2008), Sieger der Europa League 2017  wartet! Welch größeres Kalibers als die bisherigen Saisongegner  FC Basel, FC Brügge, Rosenborg Trondheim, PSV Eindhoven, Sporting Lissabon und Alkmaar die Engländer sind, zeigte schon der 5:0-Kantersieg gegen den LASK-Bezwinger FC Brügge am Donnerstag Abend, bei dem Trainer Ole Gunnar Solskjaer einigen Reservisten eine Chance gab. LASK – Manchester United war die letzte Paarung, die von der Losfee in Nyon gezogen wurde. Die Losfee namens Didi Hamann, früher deutscher Teamspieler, Vize-Weltmeister 2002, Mittelfeldstar bei Bayern München und Liverpool, jetzt scharfzüngiger Kommentator bei „Sky“. Das erste Duell steigt am 12. März ohne die gesperrten Innenverteidiger Phiipp Wiesinger und Petar Filipovic auf der ausverkauften Gugl, Retourspiel am 19. März im „Theater of dreams“, wie Old Trafford auch genannt wird.

Vizepräsident Jürgen Werner und Trainer Valerien Ismael verfolgten die Auslosung mit ihren Spielern gemeinsam in Traun vor dem TV-Schirm, Werner und Ismael klatschten sich wegen des „unglaublichen Highlights“ sofort ab. Und von allen hörte man nachher zwei Worte: „Ein Traum!“ Werner konnte es gar nicht so richtig fassen: „Wenn uns vor der Saison einer erklärt hätte, dass wir im Achtelfinale der Europa League auf Manchester United treffen werden, dann hätten wir ihn für wahnsinnig erklärt“,  Jetzt ist der Wahnsinn Realität. Der LASK fordert als Außenseiter eine Startruppe heraus ,deren Kader einen Marktwert von 800,75 Millionen Euro hat. Um 769,47 Millionen mehr als der des LASK. Aber das irritiert die Linzer nicht. Ganz im Gegenteil. Sie hoffen vom Favoriten aus Manchester unterschätzt zu werden.  Dagegen könnte der im Jänner geholte portugiesische Mittelfeldstar Bruno Fernandes (Bild oben) sprechen: Der verlor im Dezember mit Sporting Lissabon in Linz gegen den LASK 0:3.

Manchester United hätte im Winter auch gerne aus Salzburg Torjgäer Erling Haaland geholt.Trainer Ole Gunnar Solskjaer bemüht sich persönlich um seinen ehemaligen Schützling bei Molde, aber Manchester stieg nicht auf die wahnwitzigen Forderungen von Haalands-Berater Mino Raiola ein, Zwischen ihm und Manchester Untied herrscht wegen Raiolas Weltmeister-Schützling Paul Pogba „Krieg“. Pogba, mit 105 Millionen Ablöse für Juventus seit 2018 der teuerste United-Einkauf aller Zeiten, ist nach einer Knöcheloperation für die LASK-Spiele kein Thema, Ebenso wenig Torjäger Marcus Rashford, für den die Saison nach einer Rückenverletzung praktisch vorbei ist. Allein die beiden haben einen Marktwert von zusammen 180 Millionen, die gegen den LASK fehlen. Ändert nichts an der Favoritenstellung. Statt Haaland kam als viel billigere Lösung der nigerianische Stürmer Odion Ighalo, der die letzten zweieinhalb Jahre in China spielte, zuvor mit Sebastian Prödl bei Watford.

Ohne Pogba und Rashford ist der teuerste Abwehrspieler der Welt, der im Sommer 2019 von Leicester um 87 Millionen Euro geholte Innenverteidiger Harry Maguire der Spieler mit dem höchsten Marktwert. 55 Millionen ließ sich United den Kauf des 22 jährigen Rechtsverteidigers Aaron Wan-Bissaka von Crystal Palace kosten. Weitere Stars: Im Mittelfeld der Brasilianer Fred und der Spanier Mata, der Engländer Jesse Lingard, der 22 jährig Waliser Daniel James, der Franzose Anthony Martial. Der 18 jährige Stürmer Mason Greenwood gilt als größtes Talent.

Mit 14.000 Zuschauern ist die Gugl für den Hit gegen Manchester United viel zu klein. Normal würde sich ein ähnlicher Coup anbieten, mit dem Austria Salzburg im Frühjahr 1994 auf dem Weg ins UEFA-Cup-Finale viele Millionen gescheffelt hatte: Die Übersiedlung ins Wiener Happel-Stadion. Das würde der LASK gegen Englands Rekordmeister, der momentan auf Tabellenführer Liverpool 38 Punkte Rückstand hat, locker füllen. Aber die UEFA-Regeln verbieten, das Heimstadion während der Saison zu wechseln.  Mut machen sollte dem LASK das Beispiel des FC Burnley: Der Zehnte der Premier League schlug Manchester United am 22.Jänner in Old Trafford 2:0. Seit damals kassierte der LASK-Gegner in drei Runden der Premier League kein Tor. In der Gruppenspielen der Europa League schlug United daheim Kasachtans Meister FC Astana nur 1:0, verlor auswärts auf Kunstrasen  1:2, schlug Alkmaar nach einem 0:0 mit 4:0, bezwang Partizan Belgrad 1:0 und 3:0, deklassiert im Sechzehntelfinale den FC Brügge nach einem 1:1 mit 5:0.

Der LASK ist sicher besser als der FC Astana. Im „Theater of Dreams“ am 19.März den Aufstieg zu feiern, wäre der wahrte Traum. Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner und Xaver Schlager treffen mit Wolfsburg auf Ukraine-Meister Schachtjor Donezk, die Leverkusen-Legionäre Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic bekommen es mit den Glasgow Rangers zu tun.

Foto: ManU Media.

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