Fußball

Marco Rose geht mit Rekord für die Ewigkeit! Salzburg holt auch Koita zurück

Schöner kann ein Saisonabschluss sein als der von Red Bull Salzburg am Sonntag beim 7:0 gegen St.Pölten. Wahrscheinlich wäre es kein Stimmungskiller oder Partycrasher gewesen, hätte man es riskiert, wie in der Europa League auch den dritte Rang der Arena zu öffnen. So war es nur nach Bundesliga-Maßstäben ein ausverkauftes Haus. Aber auch die 16.200 bewiesen die positive Entwicklung von Österreichs Serienmeister in den letzten Jahren, speziell in der Ära von Marco Rose, die standesgemäß mit dem 306. Sieg im 500. Bundesliga seit der Übernahme durch Red Bull zu Ende ging. So eine positive, mitreißende Stimmung gab es in den letzten Jahren noch nie, als der Meisterteller überreicht wurde. Die Bierduschen gab es dabei immer, aber noch nie diese besondere Atmosphäre. Man hat inzwischen auch das richtige Gespür dafür, wie man verdiente Spieler und Trainer gebührend  verabschiedet. Wie Rose, Munas Dabbur, Christoph Leitgeb, Fredrik Gulbrandsen, oder Hannes Wolf. Es erinnerte alles an die perfekte Umsetzung eines Hollywood-Drehbuchs. In dem das perfekte Freistoßtor von Winterkauf Albert Vallci aber sicher nicht stand. So etwas hätte man dm 23jährigen Innenverteidiger gar nicht zugetraut.

Schon vor dem Anpfiff flossen die ersten Tränen. Bei Roses Co-Trainer Alexander Zickler, der vor 14 Jahren von Bayern München als Torjäger nach Salzburg gekommen war, jetzt mit Rose zu Mönchengladbach wechselt. Und noch bei vielen mehr, als Christoph Leitgeb, der ein letztes Mal in der Startelf stand, nach 64 Minuten ausgetauscht wurde, seien neun Jahre in der Festspielstadt damit zu Ende gingen. Auch wenn er in den letzte Jahren nicht mehr zum Stammpersonal zählte, war der 34jährige eine Zentralfigur in der Erfolgsstory. Als Ratgeber für die jüngeren Spieler, als einer, der für eine positive Atmosphäre sorgte, dessen Meinung zählte. Drei Spieler, die zum ersten und letzten Mal den neuen Salzburg-Dress trugen, sorgten für fünf der sieben Tore: Torschützenkönig Dabbur mit seinen Saisontreffern 19 und 20. Der Israeli verlor keines der 29 Spiele, in denen er mitwirkt, revanchierte sich mit seinem Assist zum Gulbrandsen-Tor für den Assists des Norwegers zu seinem letzten Tor im Salzburg-Dress. Ein Detail, das Rose auf der Bank mächtig freue. Irgendwie zeigte das auch den Zusammenhalt, den Rose in seiner Erfolgstruppe aufbaute. Zweimal traf auch Wolf. Als der Wechsel des 20jährigen zu RB Leipzig offiziell geworden war, gab es kritische Stimmen von den Tribünen gegen ihn. Zum Abschied stand auf einem Transparent im Fansektor: „Hannes Wolf, für immer einer von uns.“ Der Grazer sprach nach einigen Tränen von den fünf besten Jahen seines bisherigen Lebens bei Salzburg.

Rose gab zu, dass er vor dem Match bei seiner letzten Ansprache in der Kabine ordentlich schlucken musste. die am Tag zuvor beim internen Abschied von Leitgeb in der Kabine. Zu den sechs Jahren in Salzburg fielen ihm die Worte Respekt, Glück, Freunde und Dankbarkeit ein. Seit er 2017 vom Triumphator mit dem Youth League-Team zum Cheftrainer befördert wurde, verlor er keines seiner 34 Heimspiele in der Bundesliga. Unter Rose gewann Salzburg 74 Prozent der Bundesligaspiele, er kam auf einen Punkteschnitt von 2,4 pro Match. Das schaffte vor ihm in der Bundesliga ein Trainer, wird nach ihm auch keinem gelingen. Der 42jährige Leipziger verabschiedete sich mit einem Rekord für die Ewigkeit.

Sportchef Christoph Freund zeigte sich guten Mutes, dass es auch ohne Rose wieder so eine positive Atmosphäre geben wird, die Fans wieder  eine ähnlich mitreißende Mannschaft sehen werden. Nach Hee Chan Hwang vom Hamburger SV, Majeed Ashimeru von St.Gallen wird von den zahlreichen verliehenen Speilern auch Sedou Koita zurückbeordert. Da sich der 19jährige Stürmer bei Wolfsberg wirklich profilieren konnte. Freund gab aber zu, dass er in den nächsten Wochen  noch kämpfen muss, damit Stefan Lainer, Diadie Samassekou und vor allem Xaver Schlager auch im Herbst bei der Premiere in der Champions League bei Salzburg spielen werden. Aber da ist er guten Mutes.

Foto: © FC RB Salzburg Media (GEPA).

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