Siebenter Sieg im siebenten Spiel – Bayerns neuer Trainer Niko Kovac kann weiter lachen. Das 2:0 (1:0) im Schlager bei Vizemeister Schalke bestätigte, dass die Bayern zu Oktoberfestzeiten nicht zu bezwingen sind. Da bezogen sie vor acht Jahren die letzte Niederlage. Samstag bestand in Gelsenkirchen keine Gefahr, dass diese Sere reißt. Schalke ist weiter punktelos Letzter. Schwere Zeiten, auch für Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller. Der Tiroler spielte linker Verteidiger, verschuldete in Schalkes bester Phase unnötig durch ein Foul am Kolumbianer James den Elfmeter, den Robert Lewandowski zum zweiten Treffer verwandelte. Burgstaller kam erst 19 Minuten vor Schluss.
Sehr auffällig bei Bayern: David Alaba. Auch mit Freistößen. Einer ging an die Latte, einen holte Schalkes Tormann Ralf Fährmann aus dem Kreuzeck. Sky-Kommentator Lothar Matthäus wählte Alaba zum „Mann des Abends“, holt ihn zum Interview an den Sky-Tisch: „Gratuliere, du spielst seit Monaten wieder überragend.“ Alaba antwortete freundlich: „Danke, wir arbeiten für unsere Erfolge auch sehr hart.“Ein Landsmann von Alaba ist sein erster Verfolger: Valentino Lazaro mit Hertha BSC Berlin. Die schafften durch das 4:2 (2:1) gegen Mönchengladbach einen Klubrekord: Zehn Punkte in den ersten vier Runden schaffte Hertha zuvor nie. Der Beitrag des rechten Verteidigers Lazaro: Sein erstes Saisontor. Per Kopf nach einer Aktion, die er selbst eingeleitet hatte, kurz vor der Pause zum 2:1. Der Ex-Salzburger sah beim zweiten Gladbacher-Tor zwar nicht gut aus, aber das spielte am Ende keine Rolle mehr: „Wir genießen den Höhenflug, wollen natürlich so lange wie möglich so weit oben bleiben, aber den Schuh als Bayern-Jäger lassen wir uns besser nicht anziehen.“
Die nächste Hürde für Lazaro und den Hauptstadtklub: Am Dienstag auswärts Werder Bremen. Und da könnte es sogar ein direktes Österreicher-Duell geben: Der rechte Verteidiger Lazaro gegen Werders linken Flügel Florian Kainz. Der Ex-Rapidler kam beim dramatischen 3:2 (2:1) in Augsburg wieder zum Zug und rechtfertigte das Vertrauen. Zuvor musste er zweimal 90 Minuten auf der Ersatzbank schmoren, weil er beim Start gegen Hannover sich kaum bemerkbar gemacht hatte. In Augsburg tat er dies doch: Perfekte Flanke zum Bremer Führungstor auf den Kopf von Kapitän Max Kruse. Nicht seine einzige starke Szene. So hatten Kainz und der als Joker knapp vor dem Siegestor gebrachte Martin Harnik das bessere Ede für sich als ihre Landsleute Michael Gregoritsch und Martin Hinteregger. Den mitreißenden offenen Schlagbtausch entschied ein schwerer Fehler von Augsburg Keeper Fabian Giefer, den sein Trainer Manuel Baum nachher bewegend mit Tränen in den Augen kommentierte. Gregoritsch vergab bei 2:2 einen Sitzer zu Augsburgs Führung, traf in der 88. Minute per Kopf die Stange, klagte nachher: „Ich habe noch nie ein Match so ungerechnet verloren.“ Dienstag muss Augsburg zum Oktoberfest-Derby gegen Bayern nach München.
Geärgert haben sich garantiert auch andere Österreicher. Nämlich Florian Grillitsch und Stefan Posch über das 1:1 (1:0) von Hoffenheim gegen Borussia Dortmund. Das erste Bundesligator von Ex-Rapid-Legionär Joelinton schien für den Sieg sorgen, ehe im Finish noch der Ausgleich fiel. Bei dem Posch unglücklich aussah. Dortmund spielte erst mit zehn Mann besser. Vielleicht aus Ärger über die falsche rote Karte für Innenverteidiger Abdou Diallo. Zu seinem ersten Saionsieg kam Georg Margreitter mit Aufstieg Nürnberg beim 2:0 (0:0) gegen Hannover mit Kevin Wimmer. Hannover spielte mehrmals eine Stunde mit zehn Mann, auch da lieferte der Ausschuss von Verteidiger Milko Albornoz Grund für Diskussionen über die Berechtigung. Bei Österreichs U21-Kapitän Philipp Lienhart endete sein Saisondebüt mit dem ersten Sieg von Freiburg. Beim unerwarteten 3:1 (2:0) in Wolfsburg half Lienhart in den letzten 35 Minuten im Abwehrzentrum mit, den Vorsprung zu halten. Ein erstes Schritt zu dem Versprechen, das er U21-Teamchef Werner Gregoritsch vor zwei Wochen gegeben hatte: „Bis wir uns im Oktober sehen, hab ich mir meinen Stammplatz wieder zurückgeholt.“