Kein Zweifel, der erste österreichische Sieg in der Champions League, das 3:1 des FC Salzburg bei Feyenoord Rotterdam, tat nicht nur dem Vizemeister, sondern der ganzen rot-weiß-roten Fußballszene gut. Weil das Gefühl, mit europäischen Spitzenklubs mithalten zu können, sich erstmals in dieser Saison auch resultatmäßg zeigte. Erstmals seit Ende August war der Stolz von Berufsoptimist Pep Lijnders auf seine Mannschaft vollauf berechtigt. Vier Tgae zuvor wurde der Stolz des Salzburg-Trainers nach dem 00 gegen den Letzten GAK nur belächelt. Unerwartet, dass sich Salzburg plötzlich als Einheit wie zuletzt in der Qualifikation gegen Twente Eschede und Dynamo Kiew präsentierte.
Bis Mittwoch hinterließ Sturm in der Ligaphase der Königsklasse den besseren Eindruck als Salzburg. Bei den Niederlagen gegen Stade Brest, Club Brügge, Sporting Lissabon und Borussia Dortmund. Dienstag liefen die Grazer nicht weniger als 126,8 Kilometer, machten aber im Finish einen Fehler zu viel, standen mit leeren Händen da. Das passierte Salzburg nicht: „Sie hatten eine Spur mehr Engagement und Intensität als wir“, gestand Feyenoords Abwehrchef aus Österreich, Gernot Trauner, als fairer Verlierer. Und das trotz acht Ausfällen. Zur Wahrheit gehört auch, dass Feyenoord nicht in Bestbesetzung spielte, einige Leistungsträger fehlten.
Ein Blick auf die ersten acht der Tabelle, die nach der Hälfte der Ligaphase auf den Plätzen liegen, die am 29. Jänner nach acht Runden den direkten Aufstieg ins Achtelfinale bedeuten, zeigt, dass darin drei Klubs zu finden sind, die Sturm und Salzburg bezwangen: Als Zweiter Sporting Lissabon(2:0 gegen Sturm in Klagenfurt), als Vierter Stade Brest, derzeit nur Elfter in Frankreichs Ligue 1 (daheim 2:1 gegen Sturm, in Salzburg 4:0) und als Siebenter Borussia Dortmund (1:0 gegen Sturm). So wie Salzburg und Sturm unter den letzten acht schienen auch Frankreichs Serienmeister Paris St.Germain, Deutschlands Vizemeister VB Stuttgart, Sturms nächster Heimgegner Girona, Bologna mit Österreichs Teamverteidiger Posch oder RB Leipzig auf. Leipzig hat seit Mittwoch drei Punkte weniger als Salzburg. Das ist eine „nette“ Momentaufnahme, aber nicht mehr. In drei Wochen bräuchte Salzburg beim deutschen Meister Leverkusen das nächste Wunder, um die kleine Chance auf einen Platz in den Play offs am Leben zu hakten. Leverkusen deklassierte im September Feyenoord im de Kuip 4:0, liegt derzeit auf Rang 13, steht nach der 0:4-Abfuhr beim Tabellenführer Liverpool selbst unter Druck. Noch mehr als Salzburg.
Was Mittwoch nicht nur den Sky-Experten Martin Stranzl irritirte: Sowohl bei Sturm als auch bei Salzburg begann nur ein Österreicher. Jeweils ein Innenverteidiger. Beim Meister Emanuel Aiwu, bei Salzburg Samson Baidoo. Aiwu war an der Niederlage beteiligt, Baidoo räumt hingegen konsequent auf. Auch deshab siegte Salzburg,
Foto: UEFA.