Fußball

Mit Alabas Tor begann Bayerns Meisterparty! Hütter von Mainz „gerettet“

David Alaba mit Bayern München durch ein 5:1 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt zum siebenten Mal in Serie Meister. Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic mit Leverkusen Vierter und damit in der Champions League. Noch-LASK-Trainer Oliver Glasner wird nächste Saison mit Wolfsburg in der Europa League spielen. Ebenso Noch Salzburg-Trainer Marco Rose mit Mönchengladbach sowie Adi Hütter und Martin Hinteregger mit Eintracht Frankfurt dank Schützenhilfe von Mainz und Karim Onisiwo. Das steht am Ende der letzten Runde der deutschen Bundesliga, in dem auch die Legionäre aus Österreich wichtige Rollen spielten.

Allen voran Alaba. Bayern zeigte Frankfurt sofort, wer Herr im Haus, sprich in der ausverkauften Allianz-Arena ist. Lag bereits nach vier Minuten vorne, hatte genug Chancen, bis zur Pause die Führung klar auszubauen, ließ alle aus. Zur Pause wechselte Hütter seinen verletzt gewesenen französischen Torjäger Sebastien Haller ein, der nach 50 Minuten mit dem Oberschenkel für den Ausgleich sorgte. Dann kamen die ganz starken Minuten von Alaba: Drittes Saisontor zum 2:1 aus kurzer Distanz, als Tormann Kevin Trapp einen Schuss von Thomas Müller nur kurz abwehren konnte. Fünf Minuten später leistete Alaba die Vorarbeit zum erste Saisontor des Portugiesen Renato Sanches. Danach tauschte der von den Fans minutenlang mit Sprechchören gefeierte Trainer Niko Kovac die Oldies Franck Ribery und Arjen Robben zu ihrem letzten Heimspiel ein. Und dann lief alles wie nach einem Hollywood-Drehbuch: Tor von Ribery zum 4:1, Tor von Robben zum 5:1, das Alaba perfekt auflegte. Es war der achte Assist von Alaba in dieser Saison. Präsident Uli Hoeneß weinte oben auf der Tribüne hemmungslos.

Dortmunds 2:0 in Mönchengladbach war daher bedeutungslos. Um 17.18 Uhr war Bayern wieder  Meister. Alaba und Ribery umarmten sich minutenlang, mitunter am Rasen knieend. Es gab die traditionellen Weißbierduschen für Kovac, der nach seinem ersten Meistertitel als Trainer die Tränen  nicht zurückhalten konnte: „Wir langen schon neun Punkte zurück, haben uns dann am Riemen gerissen, den Titel verdient.“ Damit ist Kovac der einzige außer Franz Beckenbauer, der mit Bayern sowohl als Spieler und als Trainer Meister wurde. Zu den ersten Gratulanten zählte auch Adi Hütter, sein Nachfolger bei Eintracht Frankfurt. Der konnte auch nach dem sechsten Bundesligspiel ohne Sieg sagen: „Es war eine grandiose Saison, da wir uns wieder für das internationale Geschäft qualifizierten.“ Sportvorstand Fredi Bobic sang Lobeshymnen auf das erste Jahr des Vorarlbergers in der Bundesliga: „Adi kann sich hier komplett ausleben und seinen Fußball spielen lassen. Er kommt sehr gut an, methodisch und taktisch ist er überragend. Und nach außen hin strahlt er die Souveränität und Ruhe aus, die wir brauchen. Er hat den Antrieb, immer besser zu werden.“

Nach dem internationalen Geschäft sah es bis wenige Minuten vor dem Abpfiff in München gar nicht aus. Denn Wolfsburg fertigte mit Ex-LASK-Goalie Pavao Pervan Augsburg daheim mit 8:1 (4:0) ab. Bei Augsburg sah es an der früheren Wirkungsstätte ihres Schweizer Trainer Martin Schmidt nach Arbeitsverweigerung aus, bei der Michael Gregoritsch durchspielte, Kevin Danso nach der Pause und mit einem Eigentor für den Endstand sorgte. Wolfsburg damit vor Frankfurt. Das schien auch Hoffenheim mit einem Sieg in Mainz zu gelingen. Nach 34 Minuten hieß es 2:0, neun Minuten später sah Österreich U 21-Teamspieler Christoph Baumgartner bei seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an die gelb-rote Karte. Damit kippte Pause das Spiel. Nach 56 Minuten kam bei Mainz Österreichs Teamkandidat Karim Onisiwo, sorgte für viel Betrieb. In der 66.Minute fiel das Mainzer Anschlusstor durch einen von Florian Grillitsch verschuldeten Elfmeter, in der 83.Minute das 2:2. Damit lag Hoffenheim wieder  hinter Frankfurt auf Platz acht. Am Ende gewann Mainz sogar noch 4:2. Hoffenheim everspielte damit über die ganze Saison nach Führung 29 Punkte! Wahnsinn!

Noch höher als Mainz gewann Leverkusen. Das 5:1 (2:1) in Berlin gegen Hertha sicherte Österreichs Teamkapitän Baumgartlinger und dem in der 59.Minute eingewechselten Dragovic Platz vier und die Champions League. Herthas Ausgleich fiel durch das dritte Saisontor von Valentino Lazaro. Leverkusen ging mit dem neuen Trainer Peter Bosz nur als Neunter in die Rückrunde , das Engagement des Holländers machte sich bezahlt. Der Jubeltag änderte nichts an den Absichten von Dragovic, trotz Vertrag bis 2021 den Klub zu wechseln. Nur Dritter in der Hierarchie der Innenverteidiger hinter Sven Bender und Jonathan Tah zu sein, ist nicht das, was er sich vorstellt. Baumgartlinger hat bei Bosz einen Fixplatz.

In der letzten Runde spielten noch weitere sieben Österreicher: Guido Burgstaller setzte unter die missglückte Saison mit Schalke mit einer Nullnummer gegen VfB Stuttgart den Schlusstrich. Marco Friedl gewann mit Werder Bremen gegen RB Leipzig mit Konrad Laimer und Stefan Ilsanker 2:1 (0:0). Laimer war eine Woche vor dem Pokalfinale gegen Bayern der einzige aus der Stammbesetzung, der von Beginn an spielte. Nach 70 Minuten durfte dann auch er raus. Werders Siegestor fiel zwei Minuten vor Schuss durch den 40jährigen Claudio Pizarro, der seinen Vertrag um ein Jahr verlängerte. Georg Margreitter verabschiedete sich mit Nürnberg mit einem 1:5 (0:2) in Freiburg aus der Bundesliga.  Ex-Rapid-Ersatztormann Samuel Radlinger kam beim 1:2 (0:0) von Absteiger Hannover 96 bei Fortuna Düsseldorf mit Kevin Stöger zu seinem ersten Bundesligaspiel.

 

 

Foto: © FC Bayern Media.

Meist gelesen

Nach oben