Montag deponierte Wolfsbergs Trainer Didi Kühbauer am Medientag der Bundesliga seinen Wunsch nach Neuzugängen und einem breiteren Kader, meinte, der Präsident werde noch ins „Taschl reinfahrn!“ Zwei Tage später tat dies Dietmar Riegler. Mit dem 20 jährigen, 1,90 Meter großen Ivorer Adama Drame engagierte der Cupsieger einen neuen Innenverteidiger, einen Linksfuß. Drame kam im Jänner 2024 in die Slowakei zu MKS Zilina, begann in der U 19, absolvierte letzte Saison schon 15 Spiele für den Vizemeister. Er bekam einen Dreijahresvertrag, sein Marktwert beträgt 350.000 Euro. Daher werden die Kosten für den neuen Legionär überschaubar sein, musste Riegler nicht tief ins „Taschl reinfahrn“, konnte seiner Devise „wir müssen uns nach der Decke strecken“, treu bleiben.
Auch bei WSG Tirol gab es einen Nezugag, den man sogar als Transfercoup bezeichnen kann. Zum Kader, der nur ein Durchschnittsalter von 22,8 Jahren hat, der jüngste in der Bundesliga ist, zu dem 15 gebürtige Tiroler, so viele wie noch nie gehören, kam als fünfter Neuer ein englischer Mittelstürmer. Die geheime Kommandosache wurde Mittwoch abend fixiert. Dass Oliver Glasner dabei geholfen hat, liegt auf der Hand. Denn Tirols Engländer kam ablösefrei von Cupsieger Crystal Palace: Der 1,95 Meter große Ademola Ola-Adebomi (Bild) wurde in der Akademie von Crystal Palace ausgebildet. Der 21 jährige hat schon Auslandserfahrung in Belgien (bei Zweitligist Beveren), erzielte in 38 Spielen der Premier League 2, der höchsten englischen Nachwuchsliga, 24 Tore. 2023/24 gehörte der Linksfuß dreimal zum Premier League-Kader von Crystal Palace. Glasner kommt mit dem Londoner Traditionsklub nach Windischgarsten ins Trainingslager, bestreitet nächste Woche Dienstag und Freitag Testspiele gegen Mainz und Augsburg. Die letzten vor dem „Community Shield“ in Wembley gegen Meister Liverpool.
Die Hoffnung von WSG Tirol auf die Rückkehr ins eigene Stadion nach Wattens ist größer als bisher. Auch, weil der Bürgermeister anders als bisher die Pläne unterstützt. Im März 2026 sollen die Umbauarbeiten im Gernot Langes-Stadion beginnen, das Ziel ist, die Heimspiele ab der Saison 2026/27 dort auszutragen. Der Fassungsraum (5100) würde die Bundesligavorschriften erfüllen. Eine Tribüne soll überdacht werden, dazu braucht es überdachte Stehplätze für die Gästefans, ein neues Flutlicht und eine Rasenheizung. Im ungeliebten Innsbrucker Tivoli-Stadion, für das WSG Tirol pro Saison rund 200.000 Euro Miete zahlen muss, beträgt der Zuschauerschnitt trotz Freikartenaktionen nur 2039. In Wattens würde er garantiert höher sein.
Foto: WSG Tirol.