Fußball

Mit Hüfte und Oberschenkel brach Querfeld den Bann

Die Pflicht ist erfüllt. Österreichs U 21 feierte in Ried vor 2600 Zuschauern im zweiten Spiel der  EM-Qualifikation mit 2:0 (1:0) gegen Bosnien den ersten Sieg. Durch zwei Tore innerhalb von vier Minuten gelang der Sprung auf Platz eins vor dem hohen Favorit Frankreich, der allerdings bisher nur ein Spiel ausgetragen hat und das am Montag in Slowenien eindrucksvoll 4:0 (1:0) gewonnen hat. Aber auch nach dem 2:0 gilt wie schon nach dem missglückten Auftakt, dem 1:1 auf Zypern: Diese Mannschaft kann es besser! Stärkere Leistungen werden auch im Oktober und November notwendig sein, um in Slowenien und im Heimspiel gegen Frankreich zu bestehen.

Teamchef Werner Gregoritsch war wieder fit und nach eigenen Angaben scharf auf Bosnien. Das bewies er schon nach einer Viertelstunde, als ihm der portugiesische Referee Miguel Nogeira die gelbe Karte zeigte, weil er zu heftig in der Coaching Zone reklamierte. Es gab wie erwartet Umstellungen: Im Abwehrzentrum begann wie erwartet der vom Nationalteam gekommene Leopold Qufeld, mit ihm Laibach-Legionär Pascal Estrada. Zwei Neue begannen auch im Mittelfeld. Der Rapidler Moritz Oswald und Wolfsberg Talent Enver Omic, für den es in Spiel mit besonderen Emotionen war: Seine Eltern stammen aus Bosnien, er wuchs in Ried auf. Christoph Lang war bis zur Pause die einzige Spitze. Kapitän Matthias Braunöder blieb auf der Bank, er spielte nur in den letzten fünf Minuten.

Weil es nicht so lief, wie er sich das vorstellte, brachte Gregoritsch zur zweien Hälfte mit Altachs Noah Bischof statt Omic eine zweite Spitze. Mit etwas Glück wendete sich das Blatt für Österreich. Weil Querfelds Fehler zunächst Bosnien die große Chance zur Führung ermöglichte, die nicht genützt wurde. Und dann brach Querfeld nach 63 Minuten den Bann.  Bosniens Tormann Petar Zovko, Legionär bei Italiens Zweitligist Spezia Calcio, griff an einem Eckball von Dijon Kameri vorbei, am langen Eck nützte dies Querfeld irgendwie mit Hüfte und Oberschenkel. Drei Minuten später die Entscheidung: Über Kameri kam der Ball im Strafraum der Ball zum kurz davor für Verteidiger Nikolas Veratschnig eingewechselten Stürmer Bernard Zimmermann. Der ließ ihn mit der Brust in Richtung Bischof prallen, Weil Zovko die Vorlage nicht festhielt, vollendete Bischof (Bild). Alle gelaufen. Auch, weil sich Rapids Nikolas Sattlberger zur wichtigen Zentralfigur im Mittelfeld avancierte.

„Ein ganz anderer Auftritt als auf Zypern“, zog Gregoritsch zufrieden Fazit, „wir haben die Atmosphäre mit den vielen bosnischen Fans angenommen und uns in die Partie gearbeitet, daher den Sieg absolut verdient.“ Aber der Teamchef verhehlte nicht, dass es noch Baustellen gibt: „Wir werden gezielt daran arbeiten!“ Vom Torschützen Querfeld kam ein Versprechen: „Wir werden weiter marschieren!“

Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.

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