Was im Fussball die deutsche Bundesliga für Österreichs Team bedeutet, ist im Eishockey die Schweizer National League: Hauptlieferant an Legionären. Im ersten Kader von Teamchef Roger Bader für die neue Saison, den Deutschland-Cup, in Landhut, stehen acht Spieler von Schweizer Klubs. Fünf aus der ersten Liga, drei aus der zweiten. Unter den fünf ist auch ein Neuling: Der 19 jährige Vorarlberger Vinzenz Rohrer, der sein Talent bereits in Österreichs Nachwuchsteam bewies, wie früher Marco Rossi in den letzten zwei Saisonen in der Ontario Hockey League bei den Ottawa 67´s spielte, sich dann zur Rückkehr nach Europa entschloss. Zum Züricher SC. für den er bereits im Nachwuchs spielte. Beim Zweiten der Liga machte der Stürmer in den bisherigen 15 Runden gute Figur, unter anderem mit drei Toren und zwei Asssits. Auch der „berühmtere“ Vorarlberger zeigte in der National Hockey League bei den sechs Spielen von Minnesota Wild auf: Dienstag erzielte Rossi beim 7:4-Heimsieg gegen Edmonton, dem dritten Sieg Minnesotas, sein zweites Tor in der besten Liga der Welt. Das erste war Rossi eineinhalb Wochen davor beim 4:7 in Toronto gelungen. Das war Minnesotas erste Niederlage. Der 22 jährige Center wird Österreichs Team erst nächstes Jahr bei der WM in Prag zur Verfügung stehen.
Die anderen Schweizer Legionäre beim Deutschland-Cup, bei dem Österreich zwischen 9. und 12. November auf die Slowakei, Deutschland und Dänemark treffen wird, sind die Verteidiger Bernd Wolf (Lugano)und Ramon Schnetzer (Thurgau), die Stürmer Benjamin Baumgartner (Bern), Dominic Zwerger (Ambri), der nach einer Schulteroperation früher als erwartet ein Comeback feierte, Patrick Obrist (Kloten) und Oliver Achermann (Chaux de Fonds) und völlig unerwartet Tormann Stefan Müller. Der 27 jährige Vorarlberger, der eine Schweizer Lizenz hat, kam schon in Österreichs Nachwuchsteams zum Einsatz, aber noch nie in der Nationalmannschaft, Für Lugano und Ambri bestritt er insgesamt 16 Spiele in der National League, in dieser Saison ist er erstmals die Nummer eins bei einem Klub. Bei Visp in der zweiten Liga, wo der ehemalige dänische Teamchef Heinz Ehlers Trainer ist. Visp ist nur Vorletzter, Müllers Fangquote liegt bei eher schwachen 89,37 Prozent. Bader wird im Tor sicher in erster Linie auf David Madlener von Pioneers Vorarlberg und David Kickert von Red Bull Salzburg setzen. Das ist derzeit alternativlos.
Eigentlich hätten es noch mehr Legionäre aus der Schweiz sein können. Aber das Verteidiger-Juwel David Reinbacher wurde bereits im zweiten Spiel for Kloen am Knie verletzt. Und Kilian Zündel (Bild) ist seit Montag nicht mehr Legionär bei Ambri, sondern vorerst bis Jänner Leihspieler bei den Vienna Capitals. Was für ihn nur gut sein kann. Denn der Vorarlberger Verteidiger kam in seiner zweiten Saison im Tessin bisher unerwartet nur zweimal zum Zug. In der vergangenen Saison, in der Zündel mit Ambri auch den prestigereichen Spengler-Cup in Davos gewann, war das noch anders. Zündel war 2021/22 mit Salzburger Meister, übersiedelte danach in die Schweiz. Mit Österreich bestritt er die letzten zwei Weltmeisterschaften in Tampere. Den Vienna Capitals, die nach deer Trennung von Trainer Marc Habscheid Mittwoch daheim gegen den KAC beim 2:5 chancenlos waren, die neunte Niederlage in Serie erlitten, kann er sicher helfen. Gegen die Klagenfurer durfte Zündel nach einem Einspruch von Salzburg gegen den Wechsel nach Wien noch nicht spielen. Die Capitals haben außer Neuerwerbung Zündel nur einen Spieler im Teamkader: Verteidiger Dominic Hackl.
Die meisten, nämlich acht, kommen von Meister Salzburg. Und das, obwohl Bader diesmal auf die Fixstarter Thomas Raffl und Peter Schneider nicht zurückgreift. Von den drei einberufenen Villachern ist einer ein Neuling: Der 23 jährige Stürmer Max Rebernig.
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