Eishockey

Der Krach um Zündel: Salzburg wehrt sich gegen die Wiener Vorwürfe

Eishockeymeister EC Red Bull Salzburg verhindert, dass mit Teamverteidiger Kilian Zündel ein ehemaliger Spieler der „Bullen“ auf Leihgabe des Schweizer National League-Klubs Ambri Piotta  bei den Vienna Capitals spielt. Der Vorwurf steht seit Mittwoch im Raum, erhoben von Franz Kalla, dem General Manager der Capitals. Der Konter aus Salzburg folgte Freitag, noch bevor der Tabellenführer der ICE League den Vorletzten empfing, unerwartet nach Verlängerung 1:2 verlor. Managing Director Helmut Schlögl, der dafür verantwortlich war, dass Teamverteidiger Dominique Heinrich nach der letzten Saison keinen neuen Vertrag erhielt und in Folge zu den Capitals wechseln musste, setzte sich mit einem Statement auf der Salzburger Homepage zur Wehr: „Wir halten uns nur an die von den Klubs selbst aufgestellten Regeln, möchten uns entschieden dagegen verwehren, dass wir die sind, die den Einsatz von Zündel in Wien verhindern“. In einem Gentlemens Ágreement der Klubs sei festgehalten, dass bei einem Wechsel eines österreichischen U24-Spielers der ausbildende Club eine Ausbildungsentschädigung erhielt, die auch dann zu leisten ist, wenn der Spieler zwischendurch im Ausland gespielt hat. Zündel war von 2016 bis 2022 in Salzburg, ehe er zu Ambri wechselte. Kalla behauptet, Zündel bleibe bei Ambri versichert, werde von den Schweizern auch weiterhin bezahlt, wenn er in Wien spielt. Also dürften die Capitals „nur“ an  Ambri eine Leihgebühr bezahlen. Mehr wollen sie offenbar nicht investieren.

Laut Schlögl hätte Salzburg nur einen Teil der im Agreement festgehaltenen Summe gefordert. Zudem würden die monatliche anteilmäßigen Zahlungen sofort beendet, sollte Ambri vorzeitig Zündel zurückberufen. Im letzten Sommer wurde bei einer Sitzung der österreichischen Klubs der ICE League mit klarer Mehrheit am Gentlemen´s Agreement festgehalten. Salzburg sprach sich damals klar für die Abschaffung aus, die Vienna Capitals waren hingegen dafür. „Wir verstehen nicht“, legte Schlögl nach,warum auf dem Rücken eines Spielers, der uns als Club sehr am Herzen liegt, Politik gemacht wird.“ Zwischen Wien und Salzburg stimmt die Chemie nicht, seit die Wiener Stützen Benjamin Nissner und Ali Wukowits und Peter Schneider das lukrativere Angebot aus Salzburg annahmen. Man hört von einer Achse zwischen Wien, Graz und Klagenfurt gegen Salzburg. Sieht danach aus, als wird der Verband den Streitfall entscheiden. Der müsste daran interessiert sein, dass Zündel Spielpraxis bekommt. Einen Sieg über Salzburg feierten die Captials Freitagabend erwartet im Volksgarten: Die ersten zwei Tore des Kanadiers Carsen Twarynski für die Capitals bedeuteten ein sensationelles 2:1 nach neun Niederlagen in Serie. Der Siegestreffer fiel nach 46 Sekunden der Verlängerung, sorgte für Salzburgs erste Heimniederlage dieser Saison.

Foto: EC Red Bull Salzburg.

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