Eishockey

Jetzt liefert Marco Rossi das, was Minnesota von ihm erwartet

Vier Tore und zwei Assists in zehn Spielen, das ist ungefähr das, was Minnesota Wild von Österreichs derzeit einzigem NHL-Legionär Marco Rossi erwartet. Seine Familie, Mutter Claudia, Vater Michael, saßen Donnerstag im Xcel Energy-Center auf der Tribüne, als Minnesota die zweite Niederlage hintereinander gegen die New Jersey Devils kassierte. Sonntag auswärts 3:4, Donnerstag auf eigenem Eis 3:5 (0:2, 1:1, 2:2). Aber für Rossi war es dennoch ein besonderes Spiel: Erstmals zwei Punkte in einem NHL-Spiel, im letzten Drittel das Tor zum 2:3 und der Assist zum 3:4. Dazu erstmals über 20 Minuten Eiszeit. Und erstmals mit einem Topstars, mit dem 26jährigen Russen Kirill Kaprizov und dem 22 jährigen Amerikaner Matt Boldy in einer Linie. Head Coach Dean Evanson entschloss sich bereits nach dem ersten Drittel zu dieser Umstellung,

Der 22 jährige Vorarlberger macht das, was man von einem nur 1,75 großen Stürmer fordert: Er punktet mit Toren und Assists. Und hat damit derzeit seinen fixen Platz in der Mannschaft gefunden. Mag sein, weil die Wild am Limit des Salary Caps agieren, keine nennenswerte Verstärkungen holten konnten. Denn der Buyout der Altstars Ryan Suter und Zach Parise, die 2021 trotz laufender Verträge gehen mussten, kostete in zwei Jahren noch zusammen 15 Millionen Dollar, umgerechnet 13,98 Millionen Euro. Rossi  ist auch deshalb gefragt, weil er zu den Spielern mit einem vergleichsweise niedrigen Gehalt zählt. Da redet man über eine Summe von rund 800 000 Euro pro Saison. Aber er scheint diese Chance zu nützen.

Vergangene Saison litt Minnesota unter einer harmlosen Offensive. 59 Tore weniger als 2021/22,  mit 246 nur Rang 22 unter allen NHL-Teams. In den ersten zehn Partien erzielte Minnesota 36 Treffer, verlor aber siebenmal, belegte derzeit nur Rang sechs in der Central Division, Experten trauten vor Saisonbeginn Minnesota Platz drei zu. „Es ist kein Grund, panisch zu werden“, meinte Rossi in einem TV-Interview nach dem 3:5, „unser Problem ist, dass wir nicht in die Spiele finden. Das müssen wir abstellen.“ Am besten schon Samstag mit Heimvorteil gegen die New York Rangers und drei Tage später in New York gegen die Islanders.

Ein anderer Vorarlberger, Verteidiger Kilian Zündel, debütierte Freitag Abend als Leihgabe des Schweizer Klubs Ambri Piotta für die Vienna Capitals. Ausgerechnet gegen die Pioneers Vorarlberg. Mit 3:2 nach Verlängerung gab es den zweiten Capitals-Sieg hintereinander. Der Verband erteilte die Freigabe, die zunächst der Ex-Klubs des Dornbirners, Meister Red Bull Salzburg, unter Berufung auf das Gentlemen Agreement der Klubs blockierte. Demnach muss bei Wechseln von Unter 24-Spielern der ausbildende Verein eine Entschädigung von 30.000 Euro erhalten, auch wenn der Spieler dazwischen im Ausland spielte. Salzburg forderte übrigens nicht den vollen Betrag. Salzburg bekämpfte letzten Sommer dieses Agreement, die Capitals stimmten dafür. Mit Zündels Debüt ist das Agreement, das kein ordentliches Gericht anerkannt hätte, gefallen. So wie es Salzburg wollte. Zündel wird nächste Woche bei Österreichs Nationalteam beim Deutschland-Cup im Einsatz sein.

Foto: Reuters.

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