Eishockey

Die bisher beste NL-Bilanz von Marco Rossi: Plus sechs!

Zwischen 25. Dezember 2020 und 5. Jänner 2021 spielten Marco Rossi und Sebastian Wraneschitz gemeinsam in Edmonton für Österreich bei der U 20-Eishockey-WM. Auch Goalie Wraneschitz ließ damals Talent erkennen.  Drei Jahre später kann Rossi, inzwischen Center der ersten Linie von Minnesota Wild, selbstbewusst von der besten Zeit in der  Karriere sprechen. Die hingegen Wraneschitz nach der Rückkehr in die Heimatstadt Wien sozusagen neu starten muss. Bisher sieben Spiele für die Vienna Capitals in der Bundesliga, darunter ein Shot-Out beim Sieg gegen Meister Red Bull Salzburg. Weil er spielte, bekam er eine Einberufung in den Teamkader für den Österreich-Cup, der nächste Woche in Klagenfurt ausgetragen wird. Die Chancen auf einen Einsatz sind aber gering.

Rossi hat in dieser NHL-Saison 16 Spiele mehr absolvierte als Wraneschtz in der ICE-League. Kann mit der Bilanz, seiner bisher besten in der stärksten Liga der Welt, sehr zufrieden sein: Acht Tore, sieben Assists, durchschnittlich 16:14 Minuten am Eis, eine Plus/Minus-Bilanz von plus sechs. Er stand also bei sechs Toren mehr, die Minnesota erzielte als kassierte, am Eis. Das zeigt, welch Steigerung mit dem nötigen Selbstvertrauen möglich ist. Nach dem Trainerwechsel vom 59 jährigen Dean Evanson, der auf die 14. Niederlage im 19. Spiel folgte, zum neun Jahre jüngeren John Hynes, der nach der letzten Saison bei den Nashville Predators keinen neuen Vertrag bekam, gewann Minnesota alle vier Spiele, auch gegen den ehemaligen Klub von Hynes. Beim dritten Sieg, dem 4:1 gegen die Chicago Black Hawka, gelang dem 22 jöhrigen Rossi der erste Doppelpack in der NHL. Die Auswärtsserie geht bis zum Wochenende mit Spielen in Vancouver und Seattle weiter. Trotz der kleinen Siegesserie ist Minnesota weit von einem Play-off-Platz entfernt, nur Vorletzter in der Central Division. Österreichs Teamchef Roger Bader darf es zwar nicht aussprechen, aber sicher hätte er nichts dagegen, wenn Minnesota nicht in die Play-offs kommt. Weil dann Rossi sicher für die WM in Prag zur Verfügung steht.

Auch von einem anderen Legionär kommen gut Nachrichten: Benjamin Baumgartner, Center beim SC Bern in der Schweiz, überzeugte mit seinen Leistungen Trainer Toni Söderholm, den ehemaligen deutschen Teamchef so sehr, dass sein 2024 auslaufender Vertrag schon bis 2026 verlängert wurde. Baumgartner gehört zu den fünf Spielern von Schweizer Klubs, die bei Österreichs Team in Klagenfurt dabei sein werden. Ebenfalls Verteidiger Kilian Zündel, den Ambri Piotta nach einigen Ausfällen von den Vienna Capitals zurück in den Tessin beorderte, wozu der Leihvertrag die Möglichkeit bot. Bei zwei Einsätzen bekam Zündel viel Eiszeit. Einen Loklmatador lässt Bader in Klagenfurt, wo Österreich zunächst auf Ungarn, dann auf den Sieger oder Verlierer aus Italien-Polen treffen wird, debütieren: Den 20 jährigen KAC-Verteidiger Tobias Sablattnig. Die Torhüter für die zwei Partien werden voraussichtlich David Madlener von Pioneers Vorarlberg und David Kickert von Salzburg sein. Der 21jährige Wraneschitz muss sich im Training mit dem drei Jahre älteren Max Zimmermann „duellieren“. Zimmermann hat eine Vergangenheit bei den Vienna Capitals, spielt derzeit regelmäßig bei Zell/See, den Dritten der Alps League. Tormanntrainer Reinhard Divis wird nach seinen Eindrücken entscheiden, ob Wraneschitz oder Zimmermann weiter Teil der WM-Planungen sein wird.

Foto: Minnesota Wild.

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