Auch die österreichischen Teamverteidiger Stefan Ulmer und Dominique Heinrich vermochten am Silvestertag zu Mittag Lugano im Endspiel des 90. Spenglercups in Davos nicht zum ersten Turniersieg zu verhelfen. Die Tessiner wirkten bei der Neuauflage des Vorjahrsendspiels gegen Team Canada überraschend emotionslos, verloren 2:5 (1:1, 0:3, 1:1). Zwei Tore innerhalb von 120 Sekunden zu Beginn des zweiten Drittels bedeuteten die Entscheidung. Österreichs Teamchef Roger Bader sah daheim in Kloten auf dem TV-Schirm auch zu seiner Überraschung noch einen dritten Österreicher in Aktion: Den aus Vorarlberger stammenden Torhüter Stefan Müller, der früher bei Lustenau im Nachwuchs spielte. Für den war das Endspiel als einziger bei Lugano ein Erfolg.
2015 bildete Müller mit Thomas Stroj Österreichs Torhüter-Duo bei der U20-Weltmeisterschaft in Wien, kam in zwei Partien zum Einsatz, ohne dabei wirklich zu überzeugen. Samstag setzte ihn Luganos kanadischer Coach Doug Shedden im letzten Drittel statt des zuvor nicht überzeugenden Letten Merzklinis ein. Normal spielte Müller bei Luganos Farmteam Ticino Rockets in der Nationalliga B, kam dort diese Saison auf 18 Partien. Ausgerechnet im Endspiel des prestigeträchtigen Spengler-Cups der erste Einsatz in der Kampfmannschaft. Und bei dem kassierte er kein Tor. Denn der fünfte Treffer von Team Canada 17 Sekunden vor der Schlusssirene fiel, als Müller nicht am Eis war. Zu diesem Zeitpunkt versuchte Shedden, mit einem sechsten Feldspieler statt des Goalies noch ein Wunder zu schaffen. Es gelang nicht. Nach dem 5:2 kam Müller wieder aufs Eis. Irgendwie war es für ihn dennoch ein Shut-Out. Der dritte Österreicher im Finale war somit der einzige mit einem persönlichen Erfolgserlebnis, das er nicht so schnell vergessen wird.