Österreichs ältester Fußballklub, die Vienna, sorgte für den ersten Trainerwechsel der laufenden Saison im Profibereich. Nach fünf Runden der zweien Liga mit zwei Siegen, einer Niederlage und zwei Unentschieden sowie dem Ausscheiden in der zweiten Runde des Uniqa-Cups in Amstetten musste der 36 jährige Mehmet Sütcü (Bild) gehen. Die Trennung erfolgte erst acht Tage nach der letzten enttäuschenden Leistung beim 1:1 gegen Austria Lustenau. Offenbar musste lange überlegt werden, bis es zur Entscheidung kam. Oder Sportdirektor Andreas Ivanschitz kämpfte um Sütcü, den er im März 2024 zum Nachfolger von Alexander Zellhofer (jetzt Assistent von Gerald Scheiblehner bei Grasshoppers Zürich) gemacht hatte. Zuvor war Sütcü Trainer der blau-gelben Amateure. Mit ihm kam die Vienna auf die Plätze drei und fünf, in dieser Saison gilt der Aufstieg in die Bundesliga als erkläres Ziel. Danach sieht es nach fünf Runden aber nicht aus, obwohl die Vienna so wie die Admira acht neue Spieler verpflichtete. Mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer St. Pölten legt die Vienna nur auf Platz sieben.
Für Präsident Kurt Svoboda brachte die Mannschaft zuletzt nicht die Motivation und Leistung, die er von ihr kennt. Jetzt gilt es neue Impulse zu setzen. Spätestens Dienstag soll Sütcüs Nachfolger präsentiert werden. Der hat dann gerade drei Tage Zeit, um die Mannschaft auf das Auswärtsspiel gegen die Young Violets vorzubereiten. Der Bulgare Aleksandr Gitsov, der offiziell auch Trainer war, kann schon aufgrund seines „Vorlebens“ bei St. Pölten (nach zehn Spielen entlassen) kein ernstes Thema sein. Gesucht wird ein Trainer, der mehr mit den Spielern redet als Sütcü, dem zu wenig Kommunikation zum Vorwurf gemacht wurde. Wer wäre am Markt? Der erfahrene Peter Pacult oder Ex-Rapid-Trainer Zoran Barisic. Möglich, dass es auch einen Geheimtipp gibt. Namens Rene Aufhauser. Der Ex-Teamspieler machte sich bei Red Bull Salzburg als Assistent von Oscar Garcia, Marco Rose und Jesse Marsch einen guten Namen, war 2021/22 als Chef für Liefering und die Youth League-Mannschaft zuständig, ehe er die Trainerkarriere unterbrach und eine Praxis für Akupunktur-Massage eröffnete. Tugberk Tanrivermis, letzte Saison bei 19 Spielen mit einem Punktschnitt von 2,00 bei St. Pölten durchaus erfolgreich, könnte auch eine Überlegung sein. In Slowenien bei NK Maribor war schon nach sieben Spielen wieder Schluss.
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