Fußball

Nach Spittal wartet auf Austria der Sturm-Bezwinger aus Island

Zur ungewohnten Anpfiffzeit um elf Uhr Vormittag wartet auf Manfred Schmid Samstag in Spittal/Drau beim Regionalligaklub sein erstes Pflichtspiel als Cheftrainer der Wiener Austria. Auch wenn die Situation eine schwierige ist, geht für den 50 jährigen damit ein Traum in Erfüllung. Er hat Informationen gesammelt, Videos gesichtet, damit Violett nicht in der ersten Cuprunde eine unliebsame Überraschung erlebt. Mit Patrick Wimmer fehlt wegen einer Sprunggelenksverletzung ohnehin einer der dynamischsten und laufstärksten Austrianer. Die neuen Verteidiger aus Luxemburg und Nordmazedonien, Marvin Martins und Filip Antovski, stehen wegen muskulärer Probleme oder fehlender Freigabe nicht zur Verfügung. Weitere Neuzugänge hat Sportchef Manuel Ortlechner für Schmid (Bild oben) noch nicht parat. Trotzdem ist zum Neubeginn Lächeln und Zuversicht angesagt.

Fünf Tage nach Spittal wartet schon das Heimspiel in der Qualifikation zur Conference League. Der Gegner kommt aus Island: Breidablik Kopavogur setzte sich gegen Letzebürg aus Luxemburg mit zwei Siegen und dem Gesamscore von 5:2 durch. Kopavogur ist mit knapp 37 000 Einwohner die zweitgrößte Gemeinde  von Island, liegt noch im Bezirk der Hauptstadt Reykjavik. Abgesehen von der um Stunden längeren Reise nach Island wäre Letzebürg schon wegen der Luxemburg-Kenntnisse von Schmids Assistent Reinhold Breu der angenehmere Gegner gewesen. Bei Breidablik hat Trainer Oskar Hrafn Porvaldsson mit zwei Ausnahmen nur isländische Spieler im Kader. Die Ausnahmen sind der slowenische Innenverteidiger Damir Muminovic und der dänische Mittelstürmer Thomas Mikkelsen, der zuvor in Schottland bei Ross County spielte. Breidablik hat die erfolgreichste Damenabteilung im isländischen Fußball, bei den Herren gelang der  größte Erfolg am 25. Juli 2013 gegen einen österreichischen Klub. In der zweiten Runde zur Qualifikation für den UEFA-Cup schlug Breidbablik in Graz Sturm 1:0 (0:0) und stieg nach einem 0:0 auf Island auf. Sturms Trainer war damals Darko Milanic, zu seinen Spielern zählten die späteren Rapid-Stützen Florian Kainz und Robert Beric.  Auch ein Austrianer kann Schmid erzählen, wie unangenehm Gegner aus Island sein können: Michael Madl, jetzt U 18-Trainer bei Violett, gehörte vor acht Jahren auch zu den blamierten Verlierern.

Aktuell ist die Lage bei Sturm viel besser als bei Austria. Um so mehr, als es Donnerstag Sportchef Andreas Schicker gelang, den bis 2022 laufenden Vertrag mit Otar Kiteishvili vorzeitig bis 2024 zu verlängern. Schicker schätzt den 25 jährigen Georgier, der bisher in 96 Einsätzen für Sturm auf 18 Tore und 17 Assists kam, als einen der besten Mittelfeldspieler der Liga. Für ihn gab es ein attraktives Angebot aus Osteuropa, über das Sturm auch wegen der attraktiven Ablöse nachdenken hätte müssen. Aber Kiteishvili wollte nicht aus Graz weg. Daher gab es die Einigung über einen neuen, doch etwas besser dotierten Vertrag. Einen neuen Mittelfeldspieler holte Aufsteiger Austria Klagenfurt: Der 25 jährige Florian Rieder kam von WSG Tirol. In Altach vollzog Trainer Damir Canadi den Wechsel in der Tormannhierarchie: Nicht mehr der 35 jährige Martin Kobras ist die Nummer eins, sondern der zehn Jahre jüngere Kärntner Tino Casali. Der 1,92 Meter-Riese spielte zuvor bei Mattersburg, dem Floridsdorfer AC und bei Austria, wo ihm der Sprung zur Nummer eins nicht gelang. In seiner zweiten Saison bei Altach schon.

Foto: FK Austria Wien.

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