Fußball

Nicht nur gegen Bayern braucht Salzburg eine neue Idee

Nach drei Wochen Pause melden sich Champions und Europa League wieder zurück. Der erste Österreicher, der dabei in Aktion tritt, ist RB Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer Dienstag Abend im Pariser Parc de Prince bei Paris St. Germain: „Der Druck liegt bei Paris“, stellte Sabitzer fest. Der Grund dafür; Leipzig liegt derzeit in der  Gruppe hinter Manchester United auf Platz zwei vor Frankreichs Meister, der in Leipzig 1:2 verlor. Allerdings ohne seine Topstars Neymar und Kylian Mbappe. Das allein Neymar den Unterschied ausmachen kann, weiß auch Sabitzer. Vor vier Monaten verlor Leipzig  beim Finalturnier in Lissabon im Duell um den Einzug ins Endspiel gegen PSG mit beiden Topstars 0:3. „Mit Neymar und Mbappe hat Paris eine besondere Note“, weiß Sabitzer. Was seinem Trainer Julian Nagelsmann Sorgen macht, ist die Personalsituation in der Abwehr, die er mit „laufen auf der letzten Rille“ beschrieb. Zudem fehlt dem Abwehrchef, dem Ex-Salzburger Dayor Upamecano, einiges zu seiner Bestform.

Das konnte man auch von Salzburgs Defensivspielern vier Tage vor dem zweiten Duell bei Titelverteidiger Bayern München nach dem 1:3  gegen Sturm Graz behaupten. Die drei kassierten Tore innerhalb von elf Minuten erinnert sehr an die vier gegen Bayern von 2:2 auf 2:6 in den letzten elf Minuten. Zwischen Sportchef Christoph Freund, Geschäftsführer Stephan Reiter und Trainer Jesse Marsch gab es gleich nach Schlusspfiff ein Gespräch auf dem „Rasen“, Freund schien von der Vorstellung verständlicherweise etwas irritiert gewesen zu sein: „Wenn wir aus der Niederlage etwas lernen, dann wird es gegen Bayern etwas anderes“, prophezeit danach Marsch. Macht es sich der Amerikaner damit nicht zu einfach? Es scheint, als würde Salzburg eine andere Idee als bisher brauchen, um die Probleme etwas in den Griff zu bekommen.

Ex-Salzburg-Torjäger Marc Janko nannte im „Sky Studio“ einen Ansatz dazu, der mehr Ballbesitz heißt. Denn so großen Aufwand zu betreiben wie bisher würde auch in der Münchener Allianz Arena am Mittwoch Abend dazu führen, dass die Bullen im Finish ähnlich platt sein werden wie beispielsweise Rasmus Kristensen gegen Kingsley Coman (Bild oben) beim ersten Duell in Salzburg. Janko wird Mittwoch als Analytiker bei der Sky-Live-Übertragung ebenso im Einsatz sein wie Andi Herzgo als Co-Kommentator. Die neue Idee wär auch für die Bundesliga eine Überlegung wert: Derzeit wirkt der Tabellenführer etwas ausrechenbar. Denn nur einen Punkt aus zwei Runden zu holen, kommt bei Salzburg nur selten vor. Kein Fehler wäre es auch, sich nach einem Backup für Linksverteidiger Andreas Ulmer umzusehen. Denn wenn der Kapitän geschont wird, dann muss ein  Rechtsfuss, entweder Kristensen oder Albert Vallci oder Patrick Farkas, auf der „verkehrten“ Seite einspringen.

Für Salzbug wird München das erste Match in der Königsklasse, zu dem man mit dem Autobus fahren kann und gleich nach dem Match wieder zurück. Zlatko Junuzovic ist wieder dabei, der Japaner Masaya Okugawa nicht.  Der Gesprächsstoff bei Bayern? Weniger Salzburg als die Tatsache, dass David Alaba vermutlich wie Samstag ab der 20. Minute beim 1:1 gegen Werder Bremen nicht im Abwehrzentrum, sondern als Linksverteidiger gebraucht wird, da Frankreichs Weltmeister Lucas Hernandez mit einem Beckenprellung ausfallen dürfte.  Kein Thema ist für Trainer Hansi Flick Innenverteidiger Niklas Süle, bei dem er einen Trainingsrückstand und daher keine hundertprozentige Fitness konstatierte. Sogar von Gewichtsproblemen ist die Rede. Bei einem Interview mit „Welt am Sonntag“ plädierte Flick erneut für Vertragsverlängerungen mit Alaba und dem in der Chefetage nicht mehr gefragten Jerome Boateng.

Einn Urknall gab es beim FC Barcelona: Trainer Ronald Koeman nahm zum Duell gegen Dynamo Kiew am Dienstag Abend seinen Superstar Lionel Messi nicht in die Ukraine mit. Weil das 0:1 bei Salzburgs Gruppengegner Atletico Madrid am Samstag gezeigt habe, dass Messi nach den Länderspielen mit Argentinien eine Pause brauche. Das gleich erkannte Koeman auch beim Holländer Frenkie de Jong. Barcelona muss zudem Gerard Pique, Sergio Busquets, Jungstar Ansua Fati und Frankreichs Weltmeister Samuel Umtiti verletzt vorgeben. Koeman befeuerte mit dem Verzicht auf Messi die Spekulationen, wonach dessen Zeit bei Barcelona im Jänner nach 20 Jahren vorbei sein wird.

 

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