Fußball

Nur bei Abseitsentscheidungen macht Video Referee den Fußball gerechter

Die erste Runde mit dem Video Assistant Referee sorgte für viel Gesprächsstoff. Und stellte die Prognose, dass dadurch der Sport fairer und gerechter werde, in Frage. Bei Abseitsentscheidungen ja, auch wenn sie lange dauern wie die 4:37 Minuten beim ersten Tor der Saison, dem Führungstreffer von Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg. Auch wenn es danach sofort die ersten Unkenrufe über zu wenige TV-Kameras, die im Einsatz waren, über zu wenig geschultes Personal gab, so war die Entscheidung von Videoreferee Harald Lechner, die kalibrierten Abseitslinien zweimal zu ziehen, sicher nachvollziehbar. Besser eine korrekte Lösung als eine falsche. Auch wenn es länger als eine Minute dauert.

Nicht nachvollziehbar war aber andere auffällige Entscheidungen, bei denen der VAR eine Rolle spielte. Wie der falsche Handselfmeter gegen Rapid, den Referee Manfred Schüttengruber gab, obwohl er die Szene in der Review Aera sah (Bild oben).  Da kam sofort die Prognose von Lechner in Erinnerung, dass es immer Fehler geben könne, solange Menschen im Einsatz sind. Und das passierte prompt.  Ebenso am Tag darauf im Kärntner Derby beim Elfmeterpfiff von Christopher Jäger für Wolfsberg. Schwer zumutbar war alle Beteiligten das VAR-Chaos, zu dem auch missverständliche Handbewegungen Jägers beitrugen, rund um die rote Karte von Klagenfurts Linksverteidiger Maximiliano Moreira. wegen Verhindern einer Torchance durch Hands. Das lange Warten führte schließlich zu nicht weniger als acht Minuten Nachspielzeit. Wahnsinn. Ob das im Sinne der Beteiligten ist?

Hartbergs Trainer Kurt Russ, der fairerweise zugab, er hätte den Elfmeter für seine Mannschaft nicht gegeben, beging mit seiner Ehrlichkeit möglicherweise einen taktischen Fehler. Denn Freunde in der  Schiedsrichterszene machte er sich damit sicher keine. Dementsprechende Rückmeldungen bekam er bereits am Sonntag. Klagenfurts Peter Pacult weigerte sich, in die VAR-Diskussionen einzusteigen, bemerkte nur zur Elfmeterszene in Hütteldorf, Rapids Kevin Wimmer hätte sich die Hände abschneiden müssen, um den Ball nicht an die Hand zu bekommen. Die Diskussionen werden die Fußballszene noch lange begleiten. Der erfahrene Wolfsberg-Kapitän Michael Linedl lag mit der Meinung, man solle der ganze Sache noch etwas Zeit geben, richtig. Die Statistik, wie viele Checks es in der Startrunde gab, blieb aber das Geheimnis des ÖFB.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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