Fußball

Nur sportlich erfolgreich: Ein ungewöhnlicher Hilferuf aus Klagenfurt als Drohung

Wenn ein Bundesligaklub seine Besitzer interviewt und dies dann öffentlich macht, bedeutet dies etwas Außergewöhnliches. Diese ungewohnten Weg wählte Austria Klagenfurt in diesem Jahr bereits zweimal. Anfang Februar mit Zeljko Karajica, dem Chef von Home United, seit Frühjahr 2019 der Hauptgesellschafter der Kärntner. Dieser Tage mit dem Deutschen Peer Jaekel, seit Mitte Mai Chef der von Home United gegründeten SEH Sports &Entertainment Holding, die außer Austria Klagenfurt auch den kroatischen Absteiger Sibenik und den deutschen Regionalligaklub Viktoria Klagenfurt kontrolliert. Dazu geliefert wurde ein Bild von Jaekel mit Klagenfurts Trainer Peter Pacult und die Feststellung, man würde sich über redaktionelle Berücksichtigung sehr freuen.

Warum ging es Jaekel und zuvor Karajica? Um die Feststellung, dass nach dem Aufschwung der letzten Jahre mit Aufstieg und zweimal Meistergruppe alles vorhanden wäre, um den Verein auf diesem Niveau zu etablieren. Und darum, dass die wirtschaftliche Entwicklung nicht mit dem sportlichen Aufschwung mithalten konnte. Daher gelte es dringend aufzuholen. Austria Klagenfurt müsse ohne Abhängigkeiten so aufgestellt sein, um die sportliche Erfolgsgeschichte fortzusetzen. In den Bereichen der Sponsoren und den Zuschauerzahlen sei weiter reichlich Luft nach oben. Um das Ziel zu erreichen, dass sich Austria Klagenfurt selbstständig trägt. Dann folgen Sätze von Jaekel, nach dem man sich fast Sorgen um die Zukunft machen muss: „Um es klar zu sagen: Als Gesellschafter sind wir nicht der Sponsor des Vereins. Bei diesem Engagement handelt es sich auch nicht um Mäzenatentum oder eine Liebhaberei. Der Verein benötigt mehr Unterstützung aus der Stadt und der Region, um so richtig ins Laufen zu kommen.“

Jaekel wünscht oder fordert, dass sich weitere Unternehmen anschließen und den Vereine als starke Partner zu einer festen Größe und attraktiven Kärntner Marke begleiten. Man kann es auch anders ausdrücken und den Hilferuf fast als Drohung sehen: Der Gesellschafter will künftig weniger finanzielle Hilfe leisten als in den letzten vier Jahren. Es gab ja heuer Gerüchte, dass Karajica über einen Verkauf der Anteile an Austria Klagenfurt verhandelt, aber dafür einen zu hohen Preis gefordert habe. Karajica sagte damals: „Ein kompletter Verkauf ist für uns kein Thema. Tatsächlich gab es Angebote, die wir aber abgelehnt haben. Es ist schon ein steiniger Weg, sich das Vertrauen in der Region zu erarbeiten.“ Obwohl man großen Wert darauf lege, neue Wege zu gehen, mutig und modern zu sein, immer wieder etwas Neues auszuprobieren.

Foto: Austria Klagenfurt.

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