Fußball

Österreichs Nummer eins in der Schießbude der Schweiz: GC-Turm Holzhauser mit 125,12 km/h

Nur 18 Tage nach dem in der Schweiz heftig kritisierten Ausscheiden im WM-Achtelfinale gegen Schweden in St. Petersburg begann Österreichs Nachbar schon wieder mit der Meisterschaft. Sieben rot-weiß-rote Legionäre sind dabei. Gute Prognosen begleiteteten sie zum Start nicht: Teamtorhüter Heinz Lindner (Bild) soll beim Rekordmeister Grasshoppers in der neuen Schießbude der Liga im Tor stehen, Torsten Schick wird mit Meister Young Boys Bern nach dem Abgang seines Landsmann Adi Hütter von der Trainerbank und dem drohenden Verlust einiger Leistungsträger unter Hütters Nachfolger Gerardo Seoane weder die Qualifikation für die Champions League noch die Titelverteidigung zugetraut. Marc Janko gilt mit Lugano als erster Abstiegskandidat. Bei St. Gallen mit Mittelfeldspieler Peter Tschernegg (früher Wolfsberg, Grödig) und  dem ehemaligen U21-Tormann Dejan Stojanovic gibt es Lobeshymnen für den neu gekommenen Ex-Salzburg-Trainer Peter Zeidler, gilt Rang fünf als internes Ziel. Der Start für das Trio am Samstag Abend war vielversprechend: Im. St. Jakob-Park beim FC Basel in letzter Minute 2:1 gewonnen, eine unerwartete Überraschung.

Für Lindner beginnt die Saison Sonntag beim Titelverteidiger am Berner Kunstrasen. Nach seinem starken Länderspiel gegen Brasilien gab es im Juni Anfragen von spanischen Klubs, unter anderem vom FC Sevilla. Der holte dann  als Basels tschechischen  Stammkeeper Tomas Vaclik, worauf sich Basel bei Lindner meldete. Zum Wechsel kam es aber nicht. Das Massenblatt „Blick“ traut der Truppe von Ex-Austria-Trainer Thorsten Fink, der die Grasshoppers letzte Saison vor dem Abstieg rettete, nur den Sprung von Platz neun auf sieben zu. Weil Australiens WM-Teilnehmer Trent Sainsbury und der routinierte Schwede Emil Bergström aus finanziellen Gründen nicht gehalten werden konnten, nach China und Russland wechselten. Im Abwehrzentrum spielen Sonntag ein 20jähriger und ein 22jähriger Innenverteidiger, ein neuer routinierter Chef der Defensive wird noch gesucht. Billig soll er aber schon sein. Raphael Holzhauser, der ablösefreie  Neuzugang von der Wiener Austria, gilt als GC-Turm im zentralen Mittelfeld und gesetzt. Als der „Blick“ seine Schussstärke testete, kam der Niederösterreicher auf 125,12 km/h. Auf Holzhauser-Ideen und gute Standards, die er in Tore umsetzen kann,  hofft Marco Djuricin, der Sohn des Rapid-Trainers, der von Red Bull Salzburg fix gekauft wurde.

Keine beschaulichen Zeiten wird Marc Janko bei Lugano im Tessin haben. Schon durch die veraltete Infrastruktur kommt keine richtige Aufbruchstimmung auf, Lugano wird in fast allen Vorschauen als erster Abstiegskandidat geführt. Spielmacher Davide Mariani wechselte zu Levski Sofia, da droht die „Strafraumkobra“ Janko, mit 35 der älteste Spieler im Kader,  an vorderster Front  isoliert zu bleiben. Zudem gilt Präsident Angelo Renzetti als leicht chaotisch, mischt sich gerne in Trainerangelegenheiten ein. Mit Pierluigi Tami musste der Trainer,der  sich im Winter für Jankos Erwerb stark gemacht hatte, bereits zwei Monate später gehen.  Es kann eigentlich nur besser als erwartet werden.

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