Fußball

Ohne Grünwald muss Austria etwas Neues einfallen

Austrias Kapitän Alexander Grünwald (Bild) steht vor der fünften Operation seine Karriere, um die lädierte linke Schulter wieder in Ordnung zu bringen. Aber der Weg zurück wird für den Kärntner sicher nicht so aufwendig wie nach drei Kreuzbandrissen und einem Knorpelschaden. Das ändert nichts daran, dass  sich Trainer Thomas Letsch ohne Grünwald für die letzten sieben Runden in diesem Jahr etwas Neues einfallen lassen muss. Systematisch, wie er betonte,da man Grünwald nicht eins zu eins ersetzen könnte. Erstmals  Samstag zum Start des zweiten Grunddurchgangs beim Aufsteiger Wacker Innsbruck, gegen den Austria die letzten 16 Spiele nicht verloren hat. Als die Tiroler  zum bisher letzten Mal die Austria am 29.August 2010 in Wien besiegten, sass ihr aktueller Trainer Karl Daxbacher bei Austria auf der Bank.

Als Innsbruck am 27.Juli das Eröffnungsspiel der neuen Zwölferliga in der neuen Generali-Arena gegen Austria 1:2 verloren hatte, gab Daxbacher seinem ehemaligen Klub den guten Rat, man sollt wegen dieses Siegs nicht zu sehr in Jubel ausbrechen. Und er behielt recht. Wie die Bilanz nach elf Runden mit nur 11:11-Toren und 17 Punkten, im Schnitt 1,55 pro Spiel zeigte. Gegen die anderen fünf Teams aus den Top sechs, gegen  Red Bill Salzburg, St.Pölten, LASK, Wolfsberg und Sturm Graz, gelang Austria kein Sieg, nur gegen den steirischen Vizemeister erzielte Violett ein Tor. AG-Vorstand Markus Kraetschmer begründete dies  letzten Sonntag in einem „Sky“-Interview  mit dem Umbau der Mannschaft und der sportlichen Leitung, gestand, dass es bisher „zu wenig“ für Austria-Ansprüche ist. Im Laufe der Woche zog auch Sportchef Ralf Muhr eine erste selbstkritische Bilanz seiner Einstandssaison, erwähnte positiv die  angeblich verbesserte  athletische Basis durch den neuen Fitness-Coach Quirin Söhnlein, mehr Stabilität in Sachen Defensive und mehr Flexibilität in Sachen Taktik. Da kann  in Innsbruck ohne Grünwald der Beweis angetreten werden. Aber Muhr forderte ein, mehr Chancen herauszuspielen, mehr Mut im Abschluss zu zeigen und bekrittelte, dass einige Spieler ihr individuelles Potenzial bisher nicht zur Gänze umsetzten, nicht der Erwartungshaltung  Oder es wurde das Potenzial von Neueinkäufen eben überschätzt, wer immer auch Schuld daran haben mag.

Vor Wacker Innsbruck muss Austria durch die letzten Resultate der Tiroler gewarnt sein. Daheim 1:0 gegen den LASK, der die Austria in der Generali-Arena mit 3:0 demütigte. Un mit Glück 1:1 in Salzburg, als erste Mannschaft in dieser Saison gegen den Tabellenführer nicht verloren. Die Austria blieb im August beim 0:2 in Salzburg praktisch chancenlos. Gewarnt muss auch Sturm Graz vor dem steirischen Derby in Hartberg sein. Daheim gab es nur ein knappes 3:2, seit damals hat sich der Aufsteiger deutlich stabilisiert. Auf jeden Fall darf sich Hartberg über das zweite ausverkaufte Haus in acht Tagen freuen. Zunächst beim 3:0-Paukenschlag gegen Rapid, jetzt gegen den Lokalrivalen. Dessen Trainer Heiko Vogel offenbar etwas Nerven zeigt oder davon abzulenken versucht, dass die Saison nicht nach den Erwartungen verläuft.. Dieser Tage nahm er die Schiedsrichter in die Pflicht, forderte sie auf, Sturms Mittelfeldstütze Peter Zulj, den meistgefoulten Spieler der Liga besser, zu schützen. Gab wirklich eine Hetzjagd auf Zulj? 34 Fouls an dem Welser bedeuten praktisch drei pro Spiel. Ist das nicht eher ein normaler Wert? Der niederösterreichische Referee Markus Hameter kann in Hartberg zeigen, ob Vogels Forderung auf offene Schiedsrichterohren traf.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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