Fußball

Pacult kann bei Burgstallers Rückkehr nach Klagenfurt Geschichte schreiben

Guido Burgstaller hat nie für Austria Klagenfurt gespielt, Aus der Klagenfurt Akademie war er 2007 zum FC Kärnten gewechselt. Die Rückkehr ins Wörthersee-Stadion, das aktuell nach dem Hauptsponsor der Kärntner 28 Black Arena heißt, für ihn etwas Besonderes: Dort spielte er zuletzt am 7. Juni 2019, erzielte im vorletzten seiner 25 Länderspiele das zweite und letzte Tor für Österreich. Nach 71 Minuten wechselte Teamchef Franco Foda ihn ein, drei Minuten traf er zum Goldtor beim 1:0 gegen Slowenien in der Qualifikation für die Europameisterschaft. Wird Burgstaller Premiere im Rapid-Dress mit der Nummer neun in Klagenfurt ähnlich erfolgreich? Für Rapid geht es saisonübergreifend um das siebente Spiele in Serie ohne Niederlage, für Austria Klagenfurt sogar um einen historischen Sonntag: Denn der letzte Sieg über Rapid liegt schon 36 Jahre zurück. Am 18. Oktober 1986 war ein 1:0 gelungen. Seit damals gab es nur neun Bundesligaduelle zwischen beiden Klubs, von denen Grün-Weiß sechs gewann. Beendet ausgerechnet Peter Pacult, der letzte Trainer, mit dem Rapid vor 14 Jahren Meister wurde, die schwarze Serie? Er würde damit Geschichte schreiben, Austria Klagenfurt in Kärnten sogar größere Schlagzeilen liefern als Martin Hinteregger Freitag mit seinem ersten Tor für Sirnitz im ersten Heimspiel, der das 2:0 gegen St. Michael/Lavanttal einleitete.

Pacult brachte sich Samstag Abend für das Duell gegen seinen Ex-Klub in Stimmung. In der Werzer-Arena von Pörtschach beim Open Air seines ehemaligen Mitspielers Hans Krankl als Johann K. mit Monti Beton, das Ralph Schader, veranstaltete. Der ehemalige Platzsprecher am Innsbrucker Tivoli, der dort viele Pacult-Tore im Dress des FC Tirol bejubelte. Der Start in die neue Bundesliga verlief für Pacult und Klagenfurt nicht nach den Vorstellungen. Der Umbau mit elf Neuen, von denen sieben Ausländer sind, wird nicht einfach. Aber der erfahrene Pacult verfiel nach dem 1:3 beim LASK in Pasching nicht in Panik, giftete nicht schon nach dem ersten Spiel nicht wie der für die Neuzugänge zuständige Geschäftsführer Matthias Imhof, der im „Sky“-Interview feststellte: „Wir haben alles vermissen lassen, uns nichts zugetraut. Das war in der letzten Saison bei keinem Spiel der Fall.“ Letzte Saison, als Aufsteiger Austria Klagenfurt sensationell in die Meisterrunde kam. Allerdings in anderer Besetzung. Eine Stütze dieser Mannschaft wird Sonntag wahrscheinlich sein erstes Bundesligaspiel in Grün-Weiß gegen seinen Ex-Klub bestreiten: Patrick Greil.

Auch ein „Kiez-Duell“ wäre möglich: Imhof holte als bisher letzten Neuen den 30 jährigen Deutsch-Italiener Rico Benatelli von St. Pauli. Der Mittelfeldspieler war beim Zweitligisten meist nur Reservist, Burgstaller hingegen eine Stütze. So wie jetzt auf Anhieb wieder bei Rapid. Die erste Hälfte in Danzig beim 2:1 gegen Lechia Gdansk war die bisher beste und effizienteste in dieser Saison. Die  Frage wird sein: Wie viele Neue bringt Trainer Ferdinand Feldhofer im Rahmen der Auswärtswoche, die nächsten Donnerstag in Aserbaidschans Hauptstadt Baku beendet wird? „Mit einem Sieg wäre uns der Saisonstart sehr gut gelungen“, prophezeite er. Martin Moormann fehlt mit einer Knieverletzung für einige Wochen. Samstag gab es noch einen kleineren Transfer bei Grün-Weiß: Eigengewächs Lukas Sulzbacher, ein 22 jähriger Verteidiger, der meist in der zweiten Mannschaft zum Zug kam, in den letzten zwei Saisonen nur zweimal in der  Bundesliga zum Einsatz kam, wechselte zu WSG Tirol.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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