Fußball

Ralf Rangnick sollte über den großen Teich zum New York-Derby schauen

Montag wird Ralf Rangnick Österreichs Teamkader für die Oktober-Heimspiele gegen Kasachstan und Norwegen in Linz bekannt geben. Wie es sich abzeichnet ohne Kevin Danso und Max Wöber. Bei Danso wird es Freitag genau einen Monat her sein, dass sein Transfer zu AS Roma nach sportmedizinischen Tests platzte. Danach hat er nicht mehr gespielt. Anzunehmen, dass er Lens auch Samstag gegen OGC Nizza fehlen wird. Die neuen, vom französischen Verband, angeordneten Untersuchungen dauern lange, sind noch nicht beendet. Danso trainiert, hat aber keine Spielerlaubnis. Angeblich wegen einer Vernarbung am Herzen. Alle Meldungen, dass der 26 jährige Innenverteidiger bereits operiert wurde, waren falsch. Wöber, der beim 1:1 in Slowenien Österreichs bester Abwehrspieler war, aber gegen Norwegen „angeschlagen“ fehlte, stand in keinem September-Spiel von Leeds United im Kader. Wegen einer Meniskusverletzung. Eine Operation steht zur Diskussion.

Einige Legionäre in Deutschland hatten zuletzt bei ihren Klubs keine guten Zeiten. Wie Alexander Prass und Florian Grillitsch bei Hoffenheim, Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald bei RB Leipzig, Marco Grüll bei Werder Bremen oder auch Marcel Sabitzer bei Borussia Dortmund in der Rechtsaußen-Rolle. Für Konrad Laimer gab es den Lichtblick, letzten Samstag beim 5:0 in Bremen erstmals zur Startelf des neuen Trainers Vincent Kompany zu gehören.  Stürmer Arnel Jakupovic, der gegen Slowenien und Norwegen erstmals zum Kader gehörte, ohne zum Einsatz zu kommen, bestritt drei Spiele beim kroatischen Klub Osijek, ohne ein Tor zu erzielen. Von denen, die auf der Abbrufliste standen, drängte sich Thierno Ballo mit sei  nen Leistungen bei Wolfsberg auf. Benedikt Pichler ist im Angriff des deutschen Aufsteigers Holstein Kiel bisher gesetzt, erzielte letzten Samstag sein erstes Tor in der Bundesliga. Ex-Rapidler Nikolas Sattlberger eroberte mit Genk in Belgien die Tabellenführung.

Außer Zweifel bleibt, dass mehr Kreativität als in den September-Spielen notwendig sein wird, um sechs Punkte aus den zwei Partien zu holen. Daher sollte Rangnick einen Blick über den großen Teich machen. Zu einem, dessen Können er aus Salzburg-Zeiten noch kennt, zu einem, den er zu Beginn seine Ära vor zwei Jahren noch am Radar hatte. Damals war der 25 jährige Hannes Wolf (Bild) von Mönchengladbach an Swansea in die zweite englische Liga verliehen, jetzt ist er bei New York City. Laut dem Fußballmagazin „Outfield“ der herausragende Spieler des Klubs in dieser Saison, einer der besten Außenbahnspieler in der Major Soccer League. Seine Bilanz: Je fünf Tore und Assists in 30 Spielen. Zuletzt schaffte New York City, derzeit auf Rang sieben hinter Charlotte, wo Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs Co-Trainer ist, gegen den Klub von Lionel Messi, Tabellenführer Inter Miami, mit etwas Glück ein 1:1, der Ausgleich fiel in der 95. Minute. Der Platz in den Play-offs scheint ungefährdet. Sonntag steigt das New Yorker Derby gegen die Red Bull-Filiale. Ein Blick darauf könnte sich für Rangnick lohnen.

Foto: APA/Imago.

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