Fußball

Rapid forderte für Querfeld fünf Millionen: Er bleibt, Kasanwirjo und Kongolo kamen dazu

Klaksvik von den Färöer Inseln spielt in der Gruppenphase der Conference League, aber kein Klub aus Wien. Das muss sowohl Rapid als auch der Austria eigentlich sehr weh tun. Zu den Gruppengegnern von Klaksvik gehört auch der slowakische Meister Slovan Pressburg mit Ex-Rapidler Kevin Wimmer. Der kann sich darüber auch nicht wirklich freuen. Denn Slovan begann in der Qualifikation für die Champions League. Die Europa League durch zwei Niederlagen gegen Aris Limassol zu verspielen, auf Zypern mit 2:6 unterzugehen, bedeutet kein Ruhmesblatt. Rapids Auftritt beim 0:2 in Florenz gegen Fiorentina konnte sich wenigstens sehen lassen. Wenn Rapid zuletzt an italienischen Mannschaften scheiterte, waren immer die Referee mit diskutablen Entscheidungen daran beteiligt: 1990 beim 1:3 gegen Inter Mailand in Verona der Engländer Georges Courtney, Donnerstag der Serbe Novak Simovic durch einen harten Handselfmeter, den man in letzter Minute einfach nicht verhängen darf. Außer es gehörte mit voller Absicht zur „Regie“. Es fiel schon auf, dass er im Mittelfeld eher für Rapid pfiff, um den Strafraum fast nur im  Sinne der Italiener.

Der Tag danach beschäftigte vor allem Sportchef Markus Katzer. Donnerstag hatte Udinese sozusagen zur Geisterstunde sein Interesse an Innenverteidiger Leopold Querfeld, der auch im Stadio Comunale stark agierte, deponiert. Freitag liefen die Verhandlungen, auch nach der Rückkehr aus der Toskana. Gegen 19 Uhr waren sie beendet. Udinese ging nicht auf die Forderungen Rapids ein, die durchaus verständlich waren: Fünf Millionen Euro Ablöse, dazu Bonizahlungen und eine Beteiligung am Weiterverkauf. Dass Katzer keinerlei Kompromissbereitschaft zeigte, davon abzugehen, kann man verstehen: Wenn die Entwicklung des 19 jährigen so weiter geht, wogegen nichts spricht, dann kann Rapid in einem Jahr eine weit höhere Summe kassieren. Also war es klar, dass Rapid Udinese nicht entgegenkam.  Auch, weil sich alles ziemlich kurzfristig ereignete. Somit wird Querfeld bis auf Weiteres in Grün spielen, vor dem Fansektor stehen.

Nach 21 Uhr später präsentierte Katzer einen neuen Defensivspieler: Der Name Neray Kasanwirjo war zuvor nie gefallen. Der vielseitig einsetzbare holländische Nachwuchsteamspieler wurde für die laufende Saison von Meister Feyenoord Rotterdam geliehen. Ausgebildet wurde der 21 jährige bei Ajax Amsterdam, von Sommer 2021 bis Jänner2023 absolvierte er 52 Pflichtspiele für den FC Groningen, davon 47 in der Eredivisie. Im Winter holte ihn Feyenoord, gab ihm einen Vertrag über viereinhalb Jahre, setzte ihn sieben Mal in Pflichtspielen ein. Kasanwirjo hat seine Wurzeln in Surinam, ist vor allem an der rechten Außenbahn eingeplant. Er kann auch im Abwehrzentrum oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Daher bietet seine Verpflichtung mehr Va rianten.

Den Namen Kasanwirjo hörte man in Zusammenhang mit Rapid Freitag erstmals, den von Terrence Kongolo schon seit Tagen. 43 Minuten vor Ende der Transferzeit war auch mit dem 29 jährigen Innenverteidiger, einem gebürtigem Schweizer mit holländischem Pass, alles klar: Von Premier League-Klub Fulham bis Saisonende ausgeliehen. Von der Jugend von Feyenoord wechselte der 1,88 Meter große Kongolo 2017 zu AS Monaco, nach nur einem halben Jahr zu Huddersfield nach England. Im Winter 2020 engagierte ihn Fulham, wo er aufgrund einiger Verletzungen in zweieinhalb Jahren nur vier Pflichtspieleinsätze hatte. Daher spielte er letzte Saison in der zweiten französischen Liga bei Le Havre, schaffte den Aufstieg. Warum die Franzosen ihn dann nicht behielten? Kongolo wird wohl nur benötigt, bis Nenad Cvetkovic nach der Knieoperation ein Comeback feiert.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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