Fußball

Rapid jubelte nur einmal: Unentschieden ist ein Sieg für Pacult

Samstag der Unentschieden in der Bundesliga. Das bedeutete den ersten Punkteverlust für Meister Red Bull Salzburg nach zehn Siegen in den ersten zehn Runden. Beim 1:1 (1:1) in Altach fehlten auch Torjäger Karim Adeyemi, der wegen Adduktorenproblemen geschont wurde, und der Amerikaner Brendan Aaronson, lag der überlegene Tabellenführer nach Noah Okafors Tor nur zwischen der 9. und 14. Minute in Führung,  scheiterte aber nach dem Ausgleich an Altachs Abwehrbollwerk. Trainer Matthias Jaissle gab zu, dass einige Prozent im Vergleich zum „normalen“, bisher gewohnten Auftreten fehlten. Keine gelungene Generalprobe für die Champions League am Mittwoch gegen Wolfsburg. Aber den Norddeutschen ging es noch schlechter. Das 0:2 (0:0) bei Union Berlin bedeutete die dritte Niederlage hintereinander. Adeyemi sorgte auch für Aufregung, ohne zu spielen: Laut „Sky“ wurden  sein Vater Abbey und Berater Thomas Solomon Samstag auf der Geschäftsstelle von Bayern München gesehen. Anzunehmen, dass es sich um erste Vertragsgespräche handelte.

Bei Rapid war der Ärger in Klagenfurt über das 1:1 vor 7500 Zuschauern noch größer als bei Salzburg in Altach. Denn Rapid spielte über 70 Minuten mit einem Mann mehr, kassierte gegen den dezimierten Aufsteiger knapp vor Schluss den Ausgleich. So gesehen ist das 1:1 (0:1) ein Sieg für Rapids letzten Meistermacher Peter Pacult, der dadurch mit Austria Klagenfurt auf Platz drei blieb. Rapid ließ in dieser Saison nach einer 1:0-Führung bereits zehn Punkte liegen. So kann der Marsch nach oben nicht gelingen. Statt Rang drei zu erobern, blieb Grün-Weiß auf Platz sieben hängen. Zufrieden konnte nur Pacult sein: „Wir haben uns den Punkt verdient“. Klagenfurt lag in sieben Spielen 0:1 zurück, punktete fünfmal trotzdem. Didi Kühbauer, der die gleiche Mannschaft wie beim 5:2 gegen WSG Tirol beginnen ließ, verstand wieder einmal nicht, warum Rapid mit der Führung im Rücken nicht richtig nachsetzte: „Uns fehlt einfach die Gier, ich bin sehr enttäuscht!“

Ab der 21. Minute fehtle Klagenfurt Abwehrchef Thorsten Mahrer. Referee Rene Eisner zeigte ihm für ein häßliches Foul  an Dejan Petrovic von hinten mit offener Sohle, ohne Chance auf den Ball,  die rote Karte. Nach Intervention von VAR Christopher Jäger. Der sechste Ausschluss für den Aufsteiger, die Hälfte aller bisher verhängte. Trotz jubelte Rapid nur einmal. Nach 37 Minuten, als ein Schuss von Taxiarchis Fountas (Foto oben) von Nikolaus Wimmer abgefälscht wurde. In der zweiten Hälfte jubelte auch Ercan Kara. Aber nur kurz. Denn Eisner ließ das Tor wegen eines Fouls von Marco Grüll an Philipp Hütter, das mit dem Treffer überhaupt nichts zu tun hatte, nicht gelten. Grüll verstand deshalb die Welt nicht mehr: „Der hätte doch in hundert Jahren nicht mehr ins Spiel eingreifen können!“ Der Teamneuling versäumte es zweimal, alles für Rapid klar zu machen: Einmal traf er die Latte, bei seinem zweiten Sitzer schoss er Klagenfurts Tormann Philipp Menzel an.

Die Strafe folgte im Finish. Nach 86 Minuten tauschte Pacult noch drei neue Spieler ein. Zwei seiner Joker sorgten nur 76 Sekunden später für den Ausgleich: Florian Jaritz trickste Filip Stojkovic aus, seinen Pass zur Mitte verwertete der Kanadier Glorie Amanda zum unerwarteten Ausgleich. Den hatte Kapitän Max Hofmann aus den Augen verloren, so kam Amanda zu seinem ersten Tor in der Bundesliga.  Er gehört zu den sechs ausgeschlossenen Spielern  von Klagenfurt. Aber zum Unterschied von Mahrer völlig zu Unrecht. Hofmanns Kommentar zum Unentscheiden war treffend: „Schwer, das einfach o hinzunehmen. Einfach nur peinlich.“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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