Roman Kerschbaum, Patrick Greil und der Deutsche Nicolas Kühn werden nicht die einzigen Neuen bei Rapid bleiben. Das kündigte Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic am Tag nach dem 2:1 im ersten Play-off um den letzten Europacupplatz bei WSG Tirol an. Versicherte zudem, Rapid sei wirtschaftlich so stabil aufgestellt, um sich die Rückkehr von Guido Burgstaller (Bild oben) leisten zu können. Also muss er schon wissen, in welcher Größenordnung sich die Ablösevorstellungen von St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann bewegen und wie die Gehaltswünsche des 33 jährigen Kärntners aussehen. Mit dem Comeback in Grün-Weiß würde sich fast der Kreis schließen: Vor neun Jahren verließ er Rapid, als Barisic Trainer war, begann eine Legionärskarriere, jetzt kehrt er zu Sport-Geschäftsführer Barisic zurück. Der auch Gespräche mit Kapitän Christopher Dibon über eine „faire Lösung“ ankündigte. Denn er rechnet offenbar damit, dass der 32 jährige, dessen Vertrag ausläuft, zu hundert Prozent wieder hergestellt sein wird und als Spieler noch wertvolle Dienste leisten könnte.
Denn wie es aussieht, wird Rapid nächste Saison wieder ein ähnlich großes Programm haben wie in dieser, wenn Sonntag die „tolle Ausgangsposition“, von der Ferdinand Feldhofer sprach, gegen die Tiroler genützt werden kann. Dann steigt Rapid in die zweite Runde der Qualifikation um die Conference League ein. Allein um die Gruppenphase zu erreichen, sind drei Runden oder sechs Spiele notwendig. Also wünscht sich Feldhofer einen dementsprechend großen Kader, wofür Barisic Verständnis zeigte. Auch wenn er glaubt, dass die Leistungen der jungen Spieler, die Rapid in dieser Saison einbaute, nicht entsprechend gewürdigt werden: „Für mich sind das noch Kinder, die ihren Weg machen werden. Aber das braucht eben Zeit“. Als Kinder sieht Barisic auch noch Spieler, die zu Österreichs U 21 gehören. Also hat Rapid 15 Kinder, inklusive Emanuel Aiwu mit 122 Bundesligaeinsätzen. Ein Kind bekam Applaus für sein Debüt in der Startelf: Rechtsverteidiger Pascal Fallmann, weil er durchhielt, obwohl er eine Viertelstunde vor Schluss Krämpfe bekam. Das Wechselkontingent war zu diesem Zeitpunkt schon erfüllt.
Vor seiner Zeit als Rapid-Trainer gewann Feldhofer noch nie gegen WSG Tirol, jetzt hat er eine hundertprozentige Erfolgsquote. Zwei Spiele, zwei Siege. Ob Thorsten Schick und Yusuf Demir Sonntag im 52. Rapid-Spiel dieser Saison mithelfen können, dass sich an der Quote im dritten nichts ändert, steht erst nach zwei Belastungstests fest, deren Ergebnis Feldhofer nicht verraten wird. Fix ist, dass die schweren Gesichtsverletzungen von Kapitän Max Hofmann Samstag operiert werden. Bei Jochbein-, Augenhöhlen und Kieferbruch muss mit einer längeren Pause gerechnet werden.
Kein Tag ohne Neuigkeit bei Meister Red Bull Salzburg. Die am Freitag betraf einen Ex-Rapidler: Max Wöber verlängerte vorzeitig den 2024 auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2025. Damit sind alle Spekulationen um einen Wechsel des Abwehrchefs in die deutsche Bundesliga zu Wolfsburg vom Tisch. Der Kauf eines 18 jährigen afrikanischen Mittelstürmers soll auf der Zielgeraden sein: Karim Konate gilt als Toptalent der Elfenbeinküste.
Bundesliga-Rückkehrer Austria Lustenau holte vom geschlagenen Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg, den Floridsdorfer AC, ablösefrei den 23 jährigen Stürmer Anthony Schmid, dessen älterer Bruder bei Freiburg spielt.
Foto: FC St. Pauli.