Fußball

Rapid wird brennen: Die größte Hoffnung heißt Grüll

Seit Dienstagmittag kennen 23 Rapid-Spieler und die Betreuerstaff auch den deutschen Flughafen Niederrhein Weeze, rund 60 Kilometer von Anheim entfernt. Der wieder einmal erkrankte Taxiarchis Fountas saß nicht im Rapid-Charter, der in Weeze landete, soll vielleicht eine Option für das Spiel gegen WSG Tirol am Sonntag in Innsbruck sein. Donnerstag Abend kann der Grieche nicht helfen, gegen Vitesse Arnheim die bessere Ausgangsposition, das 2:1 von Wien, zum Aufstieg ins Achtelfinale der Conference League zu nützen. Da gibt´s andere Hoffnungen. Die größte heißt Marco Grüll. Dem 23 jährigen Salzburger ist durchaus zutrauen, dass sich Szenen wie bei seinem Tor vor einer Woche (Bild oben) wiederholen. Als er einen Innenverteidiger (Dominik Oroz) düpierte, zwischen den Beinen eines anderen (Jacob Rasmussen) den Ball genau ins Eck schoss. Macht er es noch einmal?

Arnheim musste, wie gefährlich Grüll ist, bekam ihn aber trotzdem nicht in den Griff.  Das Defensivpersonal der Holländer wird sich im Vergleich zum Match in Wien nicht ändern, Grülls Form ist auch nicht schlechter. Erstaunlich, wie er in seiner ersten Saison bei Rapid die Belastungen d er englischen Wochen, die er in seiner Ried-Zeit nicht kannte, problemlos wegsteckt. Darum war es für Trainer Ferdinand Feldhofer  kein Thema, Grüll zu schonen. Auch aufgrund der Personalsituation bei Grün-Weiß. In bisher 37 Pflichtspielen im Rapid-Dress sorgte Grüll für zwölf Tore und sechs Assists. Der Treffer gegen Vitesse war sein bisher einziger in der Europa League.

Auf 0:0 zu spielen ist nicht der Plan von Feldhofer. Die Marschroute dürfte ähnlich sein wie beim 1:0 in Genk im Dezember. Regen und Temperaturen um vier Grad plus sind vorausgesagt, ein ähnliches Wetter wie vor zwei Monaten in Belgien. Feldhofer kam Mittwoch Abend mit seinem holländischen Stürmer Ferdy Druijf zur Pressekonferenz ins Gelredome, kündigte dort an: „Rapid wird brennen!“ Die Umstellungen gegenüber dem 2:1 in Wien? Wahrscheinlich erstmals im Europacup  Niklas Hedl statt des angeschlagenen Paul Gartler im Tor, sicher Thorsten Schick statt des gesperrten Filip Stojkovic als Rechtsverteidiger, sicher der routinierte Kevin Wimmer im Abwehrzentrum neben Emanuel Aiwu. Und dann bleibt die ständige Frage, ob Yusuf Demir beginnt. Man kann davon ausgehen, dass Feldhofer mit Srdjan Grahovac, Dejan Petrovic und Robert Ljubicic drei zentrale Mittelfeldspieler aufbietet. Dann könnte Demir statt Koya Kitagawa an der rechten Außenbahn beginnen. Dagegen spricht eigentlich nichts.

Die Fragezeichen für Feldhofers Kollegen Thomas Letsch betreffen die Fitness von Riechedly Bazoer und des Slowaken Mathus Bero. Beide wären gesetzt. Bazoer, der vor sieben Jahren mit Ajax Amsterdam gegen Rapid in der Qualifikation zur Champions League ausschied, fehlte mit muskulären Problemen, spielte zuletzt vor eineinhalb Wochen beim 0:5 gegen Eindhoven bis zur Pause. Mittelfeldmotor Bero hatte Sonntag beim 1:1 in Utrecht Probleme mit einer Armverletzung. Der Referee kommt aus Dänemark. Mit dem 41 jährigen Jakob Kehlet machte Peter Stöger als Ferencvaros-Trainer im Oktober keine gute Erfahrung. Er übersah beim 0:2 im Europa League-Gruppenspiel gegen Celtic in Glasgow einen klaren Elfmeter für die Ungarn. Oliver Glasner hatte im September nach Eintracht Frankfurts 1:0 bei Royal Antwerpen hingegen keine Grund, Kehlet zu kritisieren. Live zu sehen ist das Match sowohl bei Servus TV als auch bei Sky Austria.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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