Fußball

Rapids Herr der Finanzen kontrolliert Europas Spitzenklubs

Österreicher in den Spitzengremien von Europas Fußball, das ist eher die Ausnahme der Regel. Etwa in den European Leagues, der Vereinigung der  europäischen Profiligen der ehemalige Vorstand der Bundesliga, Georg Pangl, als Generalsekretär an der Seite des schwedischen Präsidenten Lars Christer Olsson. Donnerstag sagten sie aus St. Petersburg von einer Vorstandssitzung auf Einladung des russischen Verbands  FIFA-Präsident Gianni Infantino  und seinen neuen Plänen den Kampf an. Gestützt auf ein angebliches Angebot von 25 Milliarden US-Dollar forciert der Schweizer eine Ausweitung der Klub-WM und eine weltweite Nations League! Dafür gibt´s in Europa wenig Verständnis. Und deshalb riefen Olsson und Pangl Europas Fußballunion, die Spielergewerkschaft und die European Club Association, die Vereinigung und Interessensvertretung der  Spitzenklubs, mit ihrem italienischen Präsidenten Andrea Agnelli zum gemeinsamen Kampf gegen Infantinos Größenwahnsinn auf.

In der European Club Association gab´s zuletzt auch eine Aufwertung für Österreich: Raphael Landthaler, Rapids Herr der Finanzen, (Bild oben dritter von rechts)  zuständig auch für Organisationsentwicklung in Hütteldorf, wurde wurde auf der letzten Generalversammlung  der ECA Ende März in Rom neu in den Aufsichtsrat bestellt. Als Vertreter der sogenannten kleineren Klubs. Da ist der Niederösterreicher gefordert, dass die kleineren Vereine vor allem im Zeichen der Reform der Champions League, die eindeutig den Großen Vorteile, sprich mehr Millionen bringt, mehr als bisher gehört werden, nicht die Schere zwischen arm und reich noch viel größer wird.  Das ist eine Aufwertung für die rot-weiß-rote Fußballszene, ein bemerkenswerter Karrieresprung für einen, der 2006 Obmann-Stellvertreter, Kassier, Mädchen für alles  beim VSE St. Pölten war, als der noch in der Regioanlliga Ost spielte. Nach Differenzen mit dem vom Land Niederösterreich gestellten Aufsichtsrat, dem ehemaligen Teamspieler Toni Pfeffer, trat er nach dem Aufstieg in die zweite Liga zurück. Das Paradoxe daran: Sowohl Langthaler als auch Pfeffer stammen aus Türnitz.

2010 holte der damalige General Manager Werner Kuhn in der Ära von Präsident Rudi Edlinger den Unternehmensberater Landthaler als Freelancer zu Rapid, vier Jahre später vertaute ihm Edlingers Nachfolger Michael Krammer die Finanzen an. Landthaler ist auch für das 32 Millionen-Budget zuständig. Am liebsten hätte Landthaler aber, dass Grün-Weiß auch auf dem Rasen gelingt,  was er  auf der  Funktionärsebene schaffte: Nämlich, dass Rapid den Sprung  unter die Großen schafft, in der Champions League zu finden sein wird. Das wird schwerer zu schaffen sein als für ihn der Sprung zu einem „Member of board“, zu einem Sitz im Aufsichtsrat.

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