Montag im Training von Real Madrid bei David Alaba noch alles in Ordnung zu sein. Zumindest nach den Eindrücken von Trainer Carlo Ancelotti. Dienstag fehlte Österreichs Teamkapitän, der am 19. Jänner beim 4:1 gegen Las Palmas sein Comeback nach 13 Monaten gefeiert hatte, aber wieder. Die Adduktoren meldeten sich beim 32 jährigen. Wie es passieren kann, wenn einer nach einer so langen Pause wieder dabei ist, seinen Rhythmus zu finden. Gegen Las Palmas spielte Alaba 14 Minute, drei Tage später beim 5:1 gegen den FC Salzburg 26, danach beim 3:0 gegen Valladolid, den neuen Klub von Florian Grillitsch 22 Minuten, in der Champions League beim 3:0 in Brest nochmals acht. Ancelotti betonte immer, Alaba sofort in die Startelf zu stellen, wenn er sich dazu bereit fühlt.
Dass es nicht so weit ist, zeigte sich vergangenen Samstag beim überraschenden 0:1 in Barcelona gegen Espanol. Als der deutsche Innenverteidiger Antonio Rüdiger nach 15 Minuten verletzt ausschied, ersetzte ihn nicht Alaba, sondern der 21 jährige Raul Asencio. Alaba bieb auf der Bank, drei Tage später verkündete Ancelotti den Abwehrnotstand bei Real. Pause für Rüdiger und Alaba, dazu die Langzeitausfäle von Eder Militao und Daniel Carvajal. Rüdiger und Alaba fehlen nicht nur Mittwoch im Cupviertefinale gegen Leganes, sondern auch Samstag im Spitzenspiel der Liga, dem Stadtderby gegen den Zweiten Atletico Madrid, und danach in den Duellen gegen Manchester City um den Aufstieg ins Achtelfinae der Champions League. Titelverteidiger Real Madrid droht in seiner Notsituation das Aus.
Ancelottis Kandidaten für das Abwehrzentrum: Der gelernte französische Mittelfeldspieler Eduardo Camavinga, Raul Asencio und der erst 19 jährige Jacobo Ramon. Real verzichtete auf einen Wintertransfer, Manchester City holte hingegen vier Neue: Für die Abwehr den 20 jährigen Usbeken Abdukodir Chusanow von Lens, einen ehemaligen Mitspieler von Kevin Danso, und den 19 jährigen Brasilianer Vitor Reis, für das zentrale Mittelfeld den spanischen Teamspieler Nico Gonzalez vom FC Porto, für die Offensiv den ägyptischen Torjäger Omar Marmoush, der seine Qualitäten diese Saison bei Eintracht Frankfurt eindrucksvoll bewies. Gegen Erling Haaland und Marmoush mit einer Notabwehr – kann das für Real Madrid gut gehen? Ancelotti rechnet mit Alaba und Rüdiger erst wieder am 23. Februar gegen Girona oder drei Tage später im Cupsemifinale.
Auch für Österreichs Teamchef Ralf Rangnick sind die Nachrichten aus Madrid nicht gut. Bis zu den Play offs um den Aufstieg in die Nations League A gegen Serbien am 20. und 23. März sind zwar noch eineinhalb Monate Zeit, den Kapitän hätte er schon sehr gerne dabei. Obwohl es im Abwehrzentrum noch immer gute Alternativen gibt, selbst wenn man bedenkt, dass Max Wöber bei Leeds United, dem Tabellenführer der englischen Championship, nicht spiel, weil das im Herbst operierte Knie noch immer leicht anschwillt. Mehr Kopfweh wird Rangnick die Pause von Xaver Schlager, den ebenfalls Knieprobleme stoppen, bereiten. Und die Situation im Angriff: Michael Gregoritsch ist heuer bei Freiburg bisher nur zweite Wahl.