Fußball

Rekordsieg verpasst – aber 39 Minuten lang machte Rapid Spaß!

Erstmals seit dem ersten Meisterschaftsspiel im neuen Allianz Stadion am 23. Juli 2016 gegen Ried gewann Rapid dort wieder 5:0. Aber eigentlich hätte es gegen das Schlusslicht Admira einen neuen Rekordsieg in Hütteldorf geben können, sogar müssen. Nicht nur den höchsten Sieg seit 16. Dezember 2017. Das war ebenfalls ein 5:0. Allerdings nicht daheim, sondern in St.Pölten. Die Chancen dazu waren Sonntag nach einer mühsamen ersten Hälfte, in der Philipp Schobesberger (Bild oben), dem bis dahin fast nichts gelang, mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff die Führung bejubeln konnte, sicher vorhanden, blieben aber ungenützt. Trotzdem machte Rapid ab der 54. Minute, nach dem 2:0, bis zum Abpfiff, erstmals in dieser Saison so richtig Spaß. Daher zeigte sich Trainer Didi Kühbauer mit dem höchsten  Sieg seiner nunmehr knapp einjährigen Ära und in den bisherigen sieben Runden sehr zufrieden. Damit überholte Grün-Weiß Hartberg und Sturm Graz, sprang von Platz sechs auf vier. Schön langsam bewegt sich  Rapid in die richtige Richtung, legte nach dem wichtigen Derbysieg nach. Die Fantribüne sang nach Spielschluss hocherfreut und sehr laut: „Die Nummer eins in Wien sind wir.“ Zuvor feierten sie noch minutenlang einen Ex-Rapidler unter den schwer geschlagenen Admiranern, Jimmy Hoffer. Eine schöne Geste.

Thomas Murg blieb nach einer Zahnoperation vorerst auf der Bank, so kam Christoph Knasmüllner von Beginn an gegen seinen Ex-Klub zum Zug. Nützte dies mit Assists zu zwei Toren. Ebenso Mateo Barac im Abwehrzentrum neben Christopher Dibon trotz seines schlimmen Patzers im Derby. Aber weil der Kroate danach sehr solid spielte, wollte ihn Kühbauer nicht aus der Mannschaft nehmen. Die Derbyentdeckung Dalibor Velimoric musste hingegen auf die Bank, weil er kaum beim Training war, sondern mit Österreichs U19 unterwegs. Die Admira war nur um Schadensbegrenzung bemüht, fand offensiv eigentlich nicht statt. Rapid konnte trotz ständiger Überlegenheit die unterlegenen Südstädter nicht wirklich unter Druck setzen. Das änderte sich mit dem ersten Bundesligatreffer von Barac nach 54 Minuten. Per Kopf nach einer Kopfballvorlage des anderen Innenverteidiger, von Dibon. Damit bedankte sich Barac, dem auch zwei sehenswerte Wechselpasses gelangen, bei Kühbauer für das Vertrauen, entfachte einen Sturmwirbel. Auch dadurch begünstigt, weil Admiras neuer Trainer Klaus Schmidt mehr Risiko nahm, mit Hoffer und Boris Cmiljanic zwei Stürmer brachte. Daher fand Rapid mehr Räume vor, die genutzt wurden. Zu einem Doppelschlag in der 64. und 65. Minute. Zuerst gelang Linksverteidiger Max Ullmann mit seinem schwächeren rechten Fuß  sein erstes Bundesligator für Rapid, kurz darauf traf Joker Aliou Badji wie im Derby. Für den Abschluss sorgte Dean Ljubicic.  Für ihn das erste Saisontor. Aber es hätte noch höher ausfallen können.

Überbewerten darf man den Kantersieg wirklich nicht. Die Erkenntnisse daraus? Mit einer Viererabwehr spielt Rapid besser als mit drei Innenverteidigern. Womit der Kampf um die Plätze im Abwehrzentrum sehr heiß wird. Max Hoffmann sass auf der Bank, Routinier Mario Sonnleiter stünde auch wieder zur Verfügung. Und die Variante mit dem Japaner Koya Kitigawa als Einzelkämpfer an vorderster Front kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Vor allem sind hohe Bälle auf den nur 1,80 Meter großen Legionär keine  gute Idee. Der schnelle, laufstarke Kitagawa braucht eine zweite Spitze eben sich, um seine guten Ansätze besser zur Geltung bringen zu können. Auch wenn sich Rapid freuen darf: Es gibt noch Luft nach oben.

Schmidt wird schon beim Admira-Debüt schon erkannt haben, dass sein Rettungskommando in der Südstadt schwerer zu schaffen sein wird als das in der letzten Saison bei Mattersburg. Da sind Legionäre dabei, die keine Hilfe sind, sondern eher Belastung. Wie Verteidiger Fabian Menig, der aus der dritten deutschen Liga kam. Oder Seth Paintsil und Sinan Bakis. Das Resultat: Als einziger Klub noch sieglos, 22 Tore kassiert.Auch wenn noch die Punkteteilung kommen wird, sieben Punkte weniger als Aufsteiger WSG Swarovski Tirol nach sieben Runden sind bedenklich. Für die niederösterreichischen Klubs sieht es ganz schlecht aus. Denn St.Pölten kassierte in Altach noch ein Tor mehr als die Admira in Hütteldorf, ist damit Vorletzter. Schon das zweite 0:6 in  dieser Saison. Zuvor passierte dies auch daheim gegen Meister Red Bull Salzburg, Die ersten drei Tore im Ländle kassierten die desolaten St.Pöltener zwischen der 29.und 34. Minute, Noch vor der Pause schied  Tormann Christoph Riegler verletzt aus, wurde sozusagen „erlöst“. Seinem Nachfolger Thomas Vollnhofer erging es nicht besser.

Foto: SK Rapid/Gepa.

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