Seit Mittwoch läuft in Wien die letzte Phase der Vorbereitung von Österreichs Eishockeyteam für die WM in Prag mit dem ausverkauften Test-Schlager gegen Weltmeister Kanada am Sonntag. Nach dem 2:1 über Vizeweltmeister Deutschland am vergangenen Samstag in Zell/See kamen fünf Neue dazu: Von Meister EC Red Bull Salzburg Kapitän Thomas Raffl, Benjamin Nissner, Ali Wukowits und Mario Huber, vorerst nicht der erkrankte Peter Schneider. Dazu NHL-Legionär Marco Rossi. Der 22 jährige Minnesota-Center gönnte sich ein paar freie Tage in der Vorarlberger Heimat. Ab Freitag ist auch ein zweiter Legionär aus Vorarlberg dabei: Vinzenz Rohrer, drei Jahre jünger als Rossi, seit Dienstag der erste Österreicher, der in der Schweizer Liga den Titel holte (Bild). Mit dem Züricher SC, dem dies erstmals seit sechs Jahren wieder gelang. Durch ein 2:0 im siebenten Finalspiel gegen Lausanne mit Michael Raffl. Der in Rankweil geborene Rohrer, den vor zwei Jahren die Montreal Canadiens drafteten, zahlte das Vertrauen, das ihm der 63 jährige Trainer Marc Crawford (gewann 1996 mit Colorado den Stanley Cup) entgegenbrachte, mit Leistungen, 12 Toren und sieben Assists in 45 Spielen, zurück. Die Schweizer Medien feierten ihn als Vorarlberger Energiebündel, als Saisonentdeckung. Da fährt Österreich also mit Ländle-Power nach Prag, um zum dritten Mal hintereinander den Klassenerhalt zu schaffen.
Obwohl wie befürchtet ein anderer Vorarlberger, Verteidiger David Reinbacher, wegen einer Handgelenksverletzung ausfiel. Center Marco Kasper müsste bald mit den Grand Rapids Griffins in den Play-offs der American Hockey League ausscheiden, um Österreich in Prag helfen zu können. Gleiches gilt für Verteidigern Thimo Nickl, der mit den Wheeling Nailers in der East Coast Hockey League spielt. Vier Mann wird Teamchef Roger Bader aus dem derzeitigen 26 Mann-Kader noch eliminieren. Empfohlen für die WM hat sich bisher der in Villach geborene 18 jährige Stürmer Ian Scherzer, Legionär in Schweden bei Rögle, wo vor seiner Nordamerika-Karriere auch Kasper spiele. Von den Vienna-Capitals, die nicht einmal ins Pre-Play-off kamen, sind noch zwei Verteidiger (Dominique Heinrich, Nico Brunner) und Stürmer Lukas Kainz dabei. Der spielt aber nächste Saison bei den Grazer 99 ers.
Bei der Schweiz, dem zwien Gegner Österreichs Gegner in Prag, sind fix vier NHL-Legionäre dabei. Darunter Detroit-Stürmer Philipp Kurashev, dessen Vater Konstantin von 1991 bis 1997 in Österreich gespielt hatte. Ein fünfter wird noch dazu kommen: Nino Niederreiter von Winnipeg.
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