Fußball

Sabitzer und Boyd waren die letzten! Mit Steffen von Beginn?

Gereizte Stimmung nicht nur bei Rapid vor dem Sonntag-Schlager gegen Meister Red Bull Salzburg vor mindestens 22.000 Zuschauern im Allianz-Stadion. So viele Karten waren bis Freitag verkauft.  Auch bei Sturm Graz ist nach drei Niederlagen in drei Spielen wirklich nicht alles eitel Wonne. Und das erst drei Wochen nach der Vertragsverlängerung mit Trainer Franco Foda. Da gibt´s vor dem Heimspiel gegen Winterkönig Altach Spekulationen in jeder Menge, die Sportvorstand Günter Kreissl über sich ergehen läßt, weil das nicht seine Baustelle ist. Was er sagt, ist eindeutig: „Was wir heuer zeigten, ist viel  zu wenig. Da muss sich jeder einzelne hinterfragen, auch ich.“ Man kann, wenn man es will, dies auch als Rute ins Fenster stellen bezeichnen.

Punkte braucht auch der Letzte Ried beim Trainerdebüt von Lassaad Chabbi in der Bundesliga. Das Wort Abstieg stehe nicht auf seiner Festplatte, versicherte er. Andererseits darf sich die Austria nicht zwei Niederlagen in Folge leisten. Chabbis Vorgänger im Innviertel, Christian Benbennek, bekam  in der deutschen Heimat noch eine schlechte Nachred. Da stand Freitag in „FussballBild“ zu lesen:“Bei Braunschweig, Babelsberg und Alemannia Aachen entlassen.  Nicht mal für die Ösi-Liga reicht es“. Zeigt auch, welchen Stellenwert die österreichische Liga im Weltmeisterland genießt. Keinen großen, eher ganz umgekehrt.

Rapid bräuchte dringend den ersten Heimsieg über Salzburg seit der Saison 2013/14. Am 24. November und am 26. April hieß es jeweils 2:1. Ist schon mehr als und fast drei Jahre her. Und viele Beteiligten von damals sind jetzt nicht mehr dabei: Bei Rapid  nur Mario Sonnleitner, Christopher Dibon, Thomas Schrammel, Steffen und Max Hofmann sowie  Louis Schaub, bei Salzburg Andreas Ulmer ,Valon Berisha und Vlentino Lazaro. Christoph Leitgeb, der damals zweimal spielte, dürfte Sonntag Joker von Salzburgs Trainer Oscar Garcia sein. Tormann Alexander Walke, der Nachfolger von Jonathan Soriano, dessen Rückennummer 26 Salzburg nicht mehr vergeben wird, als Kapitän, sass zweimal auf der Bank. Die Trainer  hießen damals Zoran Barisic und Roger Schmidt. Salzburg führte im November durch den Brasilianer Alan, Christopher Trimmel, jetzt bei Union Berlin und Marcel Sabitzer, jetzt nach einem Salzburg-Zwischenspiel bei Leipzig, drehten in „Sankt Hanappi“ das Spiel. Bis jetzt sind der Steirer, der zur Rapid-Viertelstunde  für Kapitän Hofmann kam, und der Amerikaner Terrence Boyd, jetzt bei Darmstadt, die  letzten Siegestorschützen Rapids gegen den Meister bei Heimspielen.

Die Vergangenheit zählt nicht mehr. Dass Rapid keines der letzten fünf Duelle gegen den Meister gewinnen konnte, schon mehr.  Ebenso, dass Rapid bereits vier Runden ohne Sieg blieb, der Tabellenführer  hingegen sieben Siege hintereinander feierte: „Das ist ein Match, das alles drehen kann“ weiß Rapids Trainer Damir Canadi. Er verordnete    seinen Spielern Nachhilfe-Unterricht via DVD durch  Bayern: Donnerstag mussten sie gemeinsam die erste Hälfte vom 3:0-Cupsieg gegen Schalke studieren. Manche sahen die Münchner Gala damit zum zweiten Mal, da sie die schon Mittwoch Abend ohne Aufforderung vom Trainer privat „konsumiert“ hatten.

Rapid im Bayern-Stil, ein Ziel, das sich wohl so schnell nicht realisieren lassen wird: „Es wäre ungemein wichtig für uns alle, wenn wir endlich mit dem Gewinnen anfangen“ skizzierte Louis Schaub die Stimmung. Canadi wird sich speziell jetzt nicht in die Karten blicken lassen. Aber es wäre keine Überraschung, sollte Rapid mit einem 5-3-2 beginnen, aggressiv verteidigen, auf Konterchancen warten. Die offenen Fragen: Christoph Schösswendter oder Stephan Auer im Abwehrzentrum, Dibon in Abwehr oder Mittelfeld. Und was man so im Training erahnen konnte, ist es auch möglich, dass der grün-weiße Fußballgott Steffen Hofmann erstmals seit dem 2:4 in Ried am 2. Oktober, bei dem er sich schwer verletzte, beginnt, erstmals unter Canadi in der Startelf steht. Besondere Partien erfordern besondere Massnahmen. Mit Hofmann, der  lebenden Erinnerung an bessere Zeiten, holt man die Fans wieder ins Boot.Erstmals ist Rapid bei den Tipp 3-Quoten Außenseiter, nicht Favorit. Wer 10 Euro auf einen Rapid-Sieg spielt, kriegt 35 zurück.

 

Meist gelesen

Nach oben