Fußball

Salzburg mitten in schwierigen Zeiten! Lienhart und Gregoritsch gegen Juventus

Das 0:2 im Stadio Olimpico gegen AS Roma bedeutete das dritte k.o. des FC Salzburg in Serie im Sechzehntelfinale der Europa League. So wie2019 gegen Eintracht Frankfurt, damals trainiert von Adi Hütter und 2020 gegen Villarreal. Beide Male unter Jesse Marsch, Donnerstag erstmals unter Matthias Jaissle. Dessen Outfit war das Auffälligste an Salzburgs Gastspiel in Rom. „Irgendetwas muss uns beeindruckt haben“, glaubte der enttäuschte Sportchef Christoph Freund, „vielleicht war die Kulisse, vielleicht auch Romas Aggressivität. Wir haben nicht so dagegen gehalten, wie wir es können“. Fünf Jahre ist es schon her, dass Salzburg letztmals ins Achtelfinale kam. Damals wurde mit Real Sociedad San Sebastian jene Mannschaft aus dem Baskenland eliminiert, auf die jetzt kurioserweise Salzburg-Bezwinger Roma im März treffen wird.

Aber man darf auch nicht außer Acht lassen, dass von Salzburgs Mannschaft, die letzte Saison erstmals ins Achtelfinale der Champions League gekommen war, fünf Stützen fehlen. Salzburg verdiente durch den Verkauf von Karim Adeyemi, Mo Camara, Brenden Aaronson, Rasmus Kristensen und Max Wöber zusammen 103,8 Millionen Euro, zahlte jetzt auch den Preis für die Verjüngung, die Jaissle als extremes Risiko bezeichnete, diesen Weg aber trotzdem konsequent weiterverfolgen will. „Wenn man über einen Brocken wie Roma drüberkommen will, muss alles zusammenpassen“, sagte Freund zum internationalen Aus. Aber es passte zu wenig: „Sport besteht eben nicht immer nur aus Siegen, sondern auch aus Zeiten, in denen es schwieriger ist!“ Auch Freund weiss, dass Salzburg mitten in diesen schwierigen Zeiten steckt. Nach dem Scheitern im Viertelfinale des Cups gegen Sturm kann diese Saison“nur“ ein Titel gewonnen werden. Kein Double, das ist für Salzburger Ansprüche fast schon zu wenig. Zudem scheint es mit Sturm einen Gegner zu geben, der Salzburg nahe gekommen ist wie kein anderer in den letzten fünf Jahren.

Es tut sicher weh, dass Freitag bei der Auslosung des Achtelfinales in Europa und Conference League kein österreichischer Klub dabei war. Es spricht nicht für die Bundesliga, wenn dies Mannschaften aus Zypern, Moldawien, der Schweiz und Türkei (gleich zwei) schon schafften. Salzburgs Scheitern kann passieren, aber Sturms Trainer Christian Ilzer und Sportchef Andreas Schicker werden sich ihre Gedanken gemacht haben, als sie von der 0:4-Heimpleite von Midtjylland gegen Sporting Lissabon hörten. In Herning, wo Sturm im November durch ein 0:2 den Aufstieg aus der Hand gab. Daher sind nur noch österreichische Legionäre dabei: Philipp Lienhart und Michael Gregritsch, die mit Freiburg als Gruppensieger schon fix im Achtelfinale waren, treffen auf Juventus Turin. Ein Duell, unter anderem gegen Weltmeister Angel di Maria, Europameister Leonardo Bonucci, in dem die Freiburger ihre Außenseiterrolle hegen und pflegen, dabei ihre großé Stärke, das Understatement, ausspielen und damit am Ende vielleicht erneut überraschen werden. Im Retourspiel hat Freiburg das Heimrecht, Juventus gilt aktuell nicht stärker als  Roma. Christopher Trimmel bekommt es mit Union Berlin wie in den Gruppenspielen mit Union St. Gilloise, dem Zweiten der belgischen Liga, zu tun. In Berlin verloren die „Eisernen“ 0:1, in Belgien gewannen sie 1:0. Marcel Sabitzer hat mit Manchester United die nächste spanische Herausforderung, nämlich Betis Sevilla. Für ihn brachte die Reservistenrolle beim 2:1 gegen Barcelona in Old Trafford  keine erfreulichen Perspektiven. Wenn die Brasilianer Casemiro und Fred fit sind, bleibt für ihn nur der Platz auf der Bank.

Die Conference League ging schon im Sehzehntelfinale ohne österreichische Beteiligung in Szene. In den Gruppenspielen war noch die Austria dabei, aber gegen Villarreal und Lech Posen nicht gut genug, Wolfsberg hatte sich schon in der Qualifikation gegen Molde aus Norwegen trotz Auswärtssieg verabschiedet. Was kein Ruhmesblatt bedeutete. Ganz zu schweigen von Rapids größer Blamage der Klubgeschichte gegen den FC Vaduz. Aber Sheriff Tiraspol aus Moldawien (3:1 in Belgrad gegen Partizan, Larnaca aus Zypern (im slowakischen Kosice 0:0 gegen Dnipro aus der Ukraine) und der Sechste der Schweiz, der FC Basel, sind noch dabei. Mit Ex-Sturm-Trainer Heiko Vogel als Interimslösung auf der Bank gelang ein 2:0-Heimsieg über Türkeis Meister Trabzonspor. Dennoch ist die Türkei noch mit zwei Klubs in der Conference League vertreten. Mit Basaksehir Istanbul (derzeit Dritter) und dem Zwölften Sivasspor. Österreich schaut zu.

Foto: Red Bull Salzburg.

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