In der Qualifikationsgruppe kann es zu Ostern noch keine Entscheidungen geben. Weder um Platz eins noch gegen den Abstieg. Weil zwischen Ried und Schlusslicht Hartberg vor den letzten sechs Runden nur vier Punkte liegen. Da kann alles passieren. Etwa, dass am Samstag Altach mit einem Heimsieg den LASK, der ihm bisher noch nicht gelang, einholt. Möglicherweise durch ein Tor der LASK-Leihgabe Christoph Monschein. Für ihn wäre das ein perfekter Tag der Abrechnung. Als er im Sommer von Austria ablösefrei zum LASK kam, hieß dort der Trainer Dominik Thalhammer. Dann hatte Monschein Pech mit dem ersten von zwei Muskelbündelrissen im Herbst. Als er wieder zur Verfügung stand, war Thalhammer Geschichte und durch Assistent Andreas Wieland ersetzt. Der plante offenbar nicht mehr mit Monschein, sagte dies ihm aber erst zu Beginn der Wintervorbereitung. Was Monschein nicht korrekt fand. Samstag will er die Antwort geben. Bei Altach traf er bisher zweimal, bei LASK war ihm nur ein Treffer gelungen. Im Sommer läuft der Leihvertrag aus. Ob ihn dann Wieland wieder nimmt? Monscheins LASK-Vertrag endet erst 2024. Samstag hat der LASK sieben Ausfälle. Fünf Abwehrspieler, zwei Stürmer. Dauerpatient Marco Raguz und Alexander Schmidt.
Ein Tag der Abrechnung könnte es auch für Klaus Schmidt werden, wenn er seinen ersten Sieg im vierten Spiel als Hartberg-Trainer bejubeln kann. Ausgerechnet gegen die Admira, die er letzte Saison als Feuerwehrmann in fünf Spielen vor dem Abstieg rettete. Dennoch beendete die Admira die Zusammenarbeit mit dem 54 jährigen Steirer, weil sie auf Andreas Hrzog setzte. Nicht gerade die feine englische Art. Nach einem halben Jahr als Sky-Analytiker im Studio tauschte Schmidt den feinen Hugo Boss-Zwirn wieder gegen den Trainingsanzug. Weil er für den Trainerjob brennt. Gewinnt Hartberg, hat Schmidt Herzog überholt. Irgendwie passt zur Brisanz, dass Schmidt in Hartberg auf Kurt Russ folgte. Der gehört seit gemeinsamen Spielerzeiten bei der Vienna und im Nationalteam zu den guten Freunden von Herzog. Hartberg hat von den letzten neun Duellen gegen Admira keines verloren, die Admira bliebt in den letzten acht Auswärrtsspielen unbesiegt. Das gelang keinem anderen Bundesligaklub. Keinerlei Abrechnungen stehen bei Ried gegen WSG Tirol im Raum. Ein Sieg der Innvierter könnte die rote Laterne für die Tiroler bedeuten.
Anders sieht es Sonntag in der Meistergruppe aus: Da könnte sich Titelverteidiger Red Bull Salzburg zum „Ostern-Meister“ küren. Mit einem Sieg bei der Wiener Austria, wenn Rapid in Graz gegen Sturm drei Punkte holt. Dann hätte Salzburg fünf Runden vor Ende 15 Punkte Vorsprung, wäre nicht mehr zu überholen. Also liegt es an der Austria, dies zu verhindern. Mit dem ersten Tor der Saison gegen den Meister, mit dem ersten Punktegewinn. Im Grunddurchgang gab es zwei 0:1-Niederlagen durch je ein Tor von Karim Adeyemi. Die in der Generali-Arena fand Trainer Manfred Schmid für unverdient. Wenn Patrick Pentz (Bild oben) kein Tor kassiert, die Austria Salzburgs Siegeszug stoppt, wäre dies ein Ostergeschenk an die Liga, obwohl Salzburgs Meisterstück nur eine Frage der Zeit ist, und gut für das eigene Image nach dem Lizenz-Tiefschlag. Salzburg verlor gegen Austria zum letzten Mal am 27. Mai 2018. Beim 0:4 in der letzten Runde standen die Bullen schon als Meister fest.
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